1. Sex ist die beste Therapie


    Datum: 02.08.2022, Kategorien: Inzest / Tabu Autor: byswriter

    ... an.
    
    „Hi Lisa."
    
    Er präsentierte sich mir blass und wirkte erschöpft. Sven sah erbärmlich aus. Aber was erwartete man bei jemandem, der versucht hatte, sich umzubringen? Ich hatte zuvor mit der Stationsschwester gesprochen. Man hatte meinem Bruder den Magen ausgepumpt. Wer ihn gefunden hatte, konnte sie mir nicht sagen. Scheinbar hatte man ihn gerade noch rechtzeitig entdeckt und den Notarzt gerufen. Ein paar Stunden später, und es wäre vorbei gewesen. Sven hatte sich von unseren Eltern immer wieder anhören müssen, wie unfähig er sei, etwas zu Ende zu bringen. Sei es in der Schule, im Beruf oder im Privatleben. Und jetzt war er sogar zu blöd, sich umzubringen. Ich schämte mich sogleich für diesen Gedanken und trat auf das Bett zu. Ich blieb stehen und drückte Svens Hand. Er grinste mich verschämt an und zwang sich zu einem Lächeln.
    
    „Sie haben von mir verlangt, dass ich eine Kontaktperson angebe, die sie informieren können ... Tut mir leid, große Schwester."
    
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich war sauer auf ihn, weil er mir so einen Schrecken eingejagt hatte. Zudem war ich sauer, weil er so dumm gewesen war, diesen letzten Ausweg gewählt zu haben. „Wie geht es dir?"
    
    „Nicht so gut ... Hat leider nicht geklappt, den Stecker zu ziehen."
    
    „Findest du das witzig?", ging ich ihn scharf an.
    
    „Ist schon klar, dass du nicht begeistert bist, aber du solltest ja eigentlich erst davon erfahren, wenn die Fakten auf dem Tisch liegen", erklärte mir mein Bruder. ...
    ... „Geplant war, dass du mich unter die Erde bringst, vielleicht eine Träne am Grab verdrückst und das war es dann. Ich wollte nicht, dass du mich hier liegen siehst und dir Sorgen machen musst."
    
    „Wie soll ich mir denn keine Sorgen machen? Du hast versucht, dich umzubringen!", blaffte ich ihn an.
    
    „Selbst das bekomme ich nicht hin", meinte Sven resigniert und blickte aus dem Fenster.
    
    Ich sammelte meine Gedanken und sprach ihn an. „Wie geht es jetzt weiter?"
    
    Er drehte den Kopf in meine Richtung. „So wie es aussieht, behalten die mich noch ein paar Tage hier. Zur Beobachtung, damit ich es nicht wieder versuche."
    
    Ich fragte mich spontan, warum man meinen Bruder unbeaufsichtigt ließ. Er war nicht am Bett fixiert und hätte sich frei bewegen können. Was sollte ihn davon abhalten, aus dem Fenster zu springen oder eine andere Dummheit zu begehen?
    
    „Und was wird nach dem Krankenhaus?"
    
    „Ich nehme an, die werden mich nicht so einfach gehen lassen. Vielleicht komme ich ja in die Geschlossene, wer weiß."
    
    Ich blieb noch eine Weile bei meinem Bruder. Wir unterhielten uns stockend, und es kam mir fast so vor, als würden sich Fremde begegnen. Sven blieb wortkarg und ich wusste nicht, was ich sagen sollte.
    
    Nachdem ich mich von meinem Bruder verabschiedet hatte, gelang es mir, ein Gespräch mit dem Stationsarzt zu führen. Dieser machte mir unmissverständlich klar, dass er Sven für selbstmordgefährdet hielt und empfahl, ihn in eine psychiatrische Einrichtung einzuweisen. Ich nahm ...
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