Martina und Joachim 07
Datum: 03.08.2022,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: byfutec
7 Heimlichkeit und Offenheit
Namensgleichheiten mit der Wirklichkeit wären rein zufällig.
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Joachim erzählt
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Nach wie vor ließen wir uns in der Schule absolut nichts anmerken. Vor Martinas Abitur hätte das nur zu Problemen führen können. Dass wir mit dieser Einschätzung richtig lagen, sollte sich völlig unerwartet wenige Monate vor dem Beginn der Prüfungen zeigen.
Es war gerade Pause, und ich saß mit einem Kollegen im Lehrerzimmer und quasselte über dies und das. Plötzlich hörte ich hinter mir eine wohlvertraute Stimme.
„Herr Behnke, können Sie bitte gleich in ihrer Freistunde mal in mein Büro kommen?" Unser Schulleiter, Dr. Täuschner, trat neben mich. „Ich muss etwas mit Ihnen besprechen."
„Ok, ich komme dann." Ich traute mich nicht zu fragen, worum es ging. Hatte er am Ende etwas von Martina und mir erfahren? Er klang so ernst - oder bildete ich mir das nur ein? Als er ging, schaute mich mein Kollege mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Was ist denn jetzt? Hast du was verbrochen?"
Ich lachte ein bisschen gezwungen. „Nee, aber er klang schon sehr förmlich, findest du nicht auch? Naja werden sehen."
Mit Unbehagen hielt ich die nächste Unterrichtsstunde. Dann machte ich mich auf zu seinem Büro und klopfte.
„Herein!"
Unsicher öffnete ich die Türe. Er stand von seinem Arbeitsplatz auf und ging zum Besprechungstisch. „Nehmen Sie doch Platz!"
Mir klopfte das ...
... Herz bis zum Hals. Was würde jetzt kommen?
„Sie haben sicher mitbekommen, dass Frau Hemsel krankheitsbedingt in den nächsten Wochen bis zum Abitur ausfällt. Ich habe mir überlegt, dass Sie vertretungsweise für den Rest der Zeit den Englischkurs dieser Jahrgangsstufe übernehmen."
Nein, er wusste ganz klar nichts von Martina. Aber sein Vorschlag war nicht minder schlimm. Es war nämlich ihr Englischkurs, und ich hätte sie dann als Schülerin gehabt. Scheiße, Scheiße, Scheiße! Was sollte ich jetzt machen?
„Was sagen Sie dazu? Einverstanden?"
Ich druckste herum. „Nun ja, ehrlich gesagt bin ich nicht gerade begeistert. Ich habe noch nie einen Abiturjahrgang betreut, und jetzt soll ich gleich mittendrin kurz vor dem Abi einsteigen."
„Na, das schaffen Sie doch! Sie haben doch während des Referendariats in der Oberstufe unterrichtet. Und die Vorbereitung der Schülerinnen ist ja eigentlich größtenteils gelaufen, Frau Hemsel hat mir auch alle ihre Unterlagen überlassen."
„Also, wenn es möglich ist, nehmen Sie doch bitte jemand anders. Ich ..." Mir fehlten irgendwie die Worte und es fiel mir kein weiteres Argument ein.
„Warum so zögerlich, Behnke? So kenne ich Sie gar nicht. Sie sind doch qualifiziert!"
Ich schwieg und schaute zu Boden. Vielleicht hatte ich ja damit Erfolg.
„Oder haben Sie noch einen anderen Grund? Raus mit der Sprache! Ich reiß Ihnen nicht den Kopf ab, versprochen!"
Ich hob den Kopf und blickte ihn an. Konnte ich die Wahrheit sagen, ohne große ...