Merlins Kinder 03: Das große Abenteuer
Datum: 25.09.2022,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byPhiroEpsilon
... sich ans Herz. "Mein Herr —"
"Lass Garwens Leiche hinaus auf das Feld vor meinem Fenster schaffen. Ich will sehen, wie die Krähen ihr das Fleisch von den Knochen hacken."
"Aber, Herr!"
"Enid", sagte ich ernst. "Sie hat es verdient. Tu, was ich sage und erwähne weder Garwen noch Morgana noch einmal in meiner Gegenwart."
Sie knickste. "Ja, Herr." Sie wandte sich um und ging.
Ich blickte ihr nach. Enid war jung und gut aussehend. Und ich fühlte mich verpflichtet, meine Kräfte an einen Erben weiterzugeben. Wenn ich schon mit einer Frau schlafen wollte, warum nicht sie?
3
Patrizia
(Juni 2017, "Erde-2")
Ich lief barfuß im Gras hin und her. Es war ein wunderschöner, warmer Sommermorgen wie jeder Tag in Éabhas kleinem Universum. "Es reicht nicht", sagte ich, "Morgana zu retten. Wir müssen Garwen neutralisieren. Wenn ein Anschlag misslingt, wird sie gleich den nächsten versuchen."
Melanie runzelte die Stirn. "Wenn mich meine Kenntnisse der Artus-Sage nicht im Stich lassen, war Merlin doch ein Einzelkind. Nirgendwo habe ich etwas von einer Schwester gelesen."
Éabha winkte ab. "Du hast ja keine Ahnung, wie viele Versionen dieser Legende ich schon gehört habe."
"Hier geht es nicht um eine Legende." Barfuß auf dem weichen Gras konnte ich nicht aufstampfen. "Konzentriert euch auf den Fall. Ich will wieder heim."
"Komm her", sagte Melanie und nahm mich in die Arme. "Du solltest dir klarmachen, dass wir hier so lange Urlaub machen können wie wir ...
... wollen. Wir müssen eine Zeitreise machen, da ist es egal, wie viel Zeit vorher vergeht."
"Oh", machte ich kleinlaut. "Da hab' ich wohl mal wieder nicht vierdimensional gedacht."
Éabha hob fragend eine Augenbraue.
"Zurück in die Zukunft", erklärte ich. "Mein Lieblingsfilm." Dann runzelte ich die Stirn. "Hastdu denn überhaupt eine Zeitmaschine hier?"
Éabha lächelte. "Meine ganze Welt ist eine Zeiten-Maschine, Kleines. Je nachdem, wo du sie verlässt, kommst du woanders und wann anders hin."
Ich blickte mich um. "Is' ja cool", murmelte ich.
"Und du weißt", fragte Melanie, "wo genau du uns rauslassen musst, damit wir bei Morgana ankommen?"
"Ja." Éabha sagte das mit voller Überzeugung.
"Also", fragte ich Melanie. "Hast du einen Plan?"
"Zumindest eine Idee. Wir müssen vor Garwen bei Morgana sein. Wir müssen irgendwie ihr Vertrauen gewinnen. Wir können sie nämlich nicht rund um die Uhr beschützen. Das kann sie nur selbst tun."
4
Morgana
(und wieder zur selben Zeit, eine Tagesreise entfernt ...)
Es donnerte.
Lucius zuckte zusammen und zog sein Schwert.
Patroclus legte ihm die Hand auf den Arm. "Nur die Ruhe, Kleiner. Das ist nur ein Gewitter."
Ich zügelte mein Pferd, auch die Männer hinter mir hielte ihre Streitrösser an.
Lucius wedelte mit seinem Schwert durch die Luft und hätte beinahe Patroclus' Nase erwischt. "A-a-aber d-d-das ist nicht normal."
Mein Blick folgte der Richtung seines Schwerts. Am Himmel hing eine Gewitterwolke. ...