Das Patrick-Projekt
Datum: 29.10.2022,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: Dingo666
... richtigen Pfad, mit meinem Patrick-Projekt. Das muss für den Moment reichen.
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4 - FREITAGABEND
"Wir müssen reden."
Ich zucke leicht zusammen. Patrick wirft das Geschirrhandtuch mit einer entschlossenen Geste auf die Küchenarbeitsplatte. Ich habe noch zwei Teller in der Hand, mit denen ich schon eine Weile herumtrödele. Das unbehagliche Gefühl in meiner Magengrube steigert sich zu einem Knoten leiser Furcht.
"Ich weiß" seufze ich und muss gähnen. "Aber ich bin so müde. Du doch sicher auch, wir hatten ja beide nicht viel Schlaf. Können wir das nicht auf morgen verschieben?"
Er überlegt, schwankt. Ich hoffe schon. Es war so ein schöner Abend, und ich möchte die entspannte Stimmung ungern durch eine Aussprache riskieren. Morgen reicht doch auch, oder? Obwohl - morgen ist Samstag. An- und Abreisetag auf dem Ferienhaus Quellenhof. Da wird sicher mehr als genug Arbeit auf uns warten.
Patrick lehnt sich gegen die Arbeitsplatte und verschränkt die Arme vor der breiten Brust. Er sieht mich aufmerksam an. Mir fällt wieder einmal auf, wie gut er aussieht, mit den muskelbepackten Armen und der gebräunten Haut. Auch so gesammelt, wie er jetzt schaut - sonst lacht oder grinst er meistens. Ernst wirkt er älter. Man sieht ihm seine vierzig Jahre an.
Ich schlage den Blick nieder. Der lange Augenkontakt hat zu einem leisen Vibrieren in meinem Inneren geführt. Ein angenehmes Vibrieren. Ein Nachhall des Nachmittags. Unseres ungeplanten Zusammenpralls in der ...
... Schluchtenhütte. Schnell schiebe ich die Erinnerung an seine kräftigen Finger auf meinen Brüsten beiseite.
Nachdem wir von der Hütte zurück waren, haben wir geduscht - jeder für sich - und dann zusammen gekocht. Das war sehr nett, denn wir konnten locker und ungezwungen miteinander umgehen. Darunter hing zwar die ganze Zeit das andere Thema - alles, was sich so ungeplant und unverhofft zwischen uns entwickelt hatte, in den wenigen Tagen seit meiner Ankunft. Doch die Aussicht auf ein klärendes Gespräch, irgendwann später, brachte erst einmal Beruhigung und Frieden. Und ein sehr schönes, harmonisches Abendessen zu zweit. Nur Spaghetti und Soße, mit einem fruchtigen Rotwein. Aber mir schmeckte es so gut wie im Edelrestaurant, mit meinem Lieblingserwachsenen neben mir.
"Das stimmt. Ich bin auch müde", sagte er da und lächelt schwach. "Verschieben klingt verlockend. Aber du weißt, dass das nichts bringt."
"Ja, weiß ich." Ich atme einmal tief durch. "Also gut. Im Wohnzimmer, ja? Äh - könnte ich noch ein Glas Wein haben?"
"Klar." Er sieht mich zwar prüfend an, gießt mir aber das Glas voll, ebenso sein eigenes. Er nimmt beide Gläser und geht voran. Ich trotte hinter ihm drein und fühle mich wie ein Schaf auf dem Weg zur Schlachtbank.
Im Wohnzimmer nehmen wir automatisch die Plätze ein, die wir schon gestern Abend hatten: in den zwei Ecken der großen, dunkelgrauen Couch, die quer vor dem Fernseher steht. Ich drücke mich in das Polster, die Beine unter mich gezogen, und nippe von ...