Das Patrick-Projekt
Datum: 29.10.2022,
Kategorien:
Erstes Mal
Autor: Dingo666
... liege ich plötzlich an seiner Brust und schluchze laut. Dann bricht es richtig heiß aus mir heraus. Ich heule los und klammere mich an ihn wie eine Ertrinkende. Verdattert legt er die Arme um mich und tätschelt mir die Schulter. Ich presse mein Gesicht auf sein Hemd und spüre, wie der Stoff heiß und nass wird von den Tränen.
Das will ich doch gar nicht. Aber ich kann nicht anders. Und es fühlt sich gut an. Ich sehne mich so nach dieser Festigkeit, diese Verlässlichkeit, die sein Körper ausstrahlt. Meine Finger krallen sich an ihm fest, und ich muss immer mehr heulen. Es schüttelt mich am ganzen Leib.
"Schon gut. Schon gut", murmelt Patrick und streichelt mir über den Kopf. "Alles ist gut."
Ist es das? Bei allem, was ich angerichtet habe? Und nicht mal genau klar habe, warum?
Ich lasse los. Komplett. Die Welt verschwindet. Alles löst sich auf, wird weggeschwemmt von den heißen Wellen, die mich immer wieder überrollen. Nur dieser feste Brustkorb unter meinem Gesicht ist noch da. Das regelmäßige Heben beim Atmen, das ich spüre. Das beruhigend gleichmäßige Pochen darin. Nur das zählt.
Keine Ahnung, wie lange ich so auf ihm liege. Doch irgendwann lässt es nach. Ich schluchze nur noch leise. Meine Nase läuft. Auch auf sein Hemd. Seine große Hand hält meinen Hinterkopf.
Leer. Ich fühle mich leer. Angenehm eigentlich, diese Empfindung. Besser als das chaotische Wirrwarr aus Gefühlen, Gedanken, Impulsen, Vorstellungen und Befürchtungen, die vorher diesen Raum in ...
... mir ausgefüllt haben. Das alles ist auf meinen Tränen weggeschwommen und in Patricks Hemd versickert. Wann habe ich das letzte Mal so herzzerreißend geweint? Ich kann mich gerade nicht erinnern.
"Taschentuch?", fragt Patrick leise.
"Danke. Ich nehme schon dein Hemd", schniefe ich und muss lachen. Oder weinen. Oder irgendwas dazwischen. Er lacht und drückt meinen Kopf an sich.
"Kein Problem." Er küsst mich zart auf den Scheitel. "Für dich gerne."
Probehalber atme ich ein wenig tiefer. Keine neuen Tränenschübe. Keine mehr übrig, so wie es aussieht. Leergelaufen. Ich schmiege mich an Patrick und ignoriere, wie es warm aus meiner Nase rinnt. Schon wieder der blanke Egoismus, aber ich kann nicht anders.
"Möchtest du reden?", fragte er halblaut. "Ist aber auch okay, wenn wir einfach hier so liegen."
Ich lasse seine Frage in mir schwingen. Was möchte ich? Was habe ich denn zu sagen?
"Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll", flüstere ich. "Bei mir ist alles durcheinander. Ich bin eine Katastrophe."
"Du bist jung, würde ich sagen." Er lacht ein wenig. "War ich auch mal."
"Ehrlich? Ging es dir auch so?"
"Hm, ich habe die letzten zwanzig Jahre gebraucht, um das zu verdrängen. Aber ja. Ich denke, das geht allen so, wenn sie erwachsen werden."
Wahrscheinlich hat er recht. Vielleicht amüsiere ich mich in zwanzig Jahren über das unreife Mädel, das sich bei seinem Chef ausheult, nachdem es ihn bis aufs Blut gereizt und verführt hat. Das hilft mir nur jetzt im ...