1. Fasching Teil 6 von 8


    Datum: 18.11.2022, Kategorien: Erstes Mal Autor: byNimmermehr

    ... „Farinelli"?"
    
    „Ganz andere Geschichte. Viel spannender und blutrünstiger."
    
    „Hört sich gut an. Bring das doch mit."
    
    „Dann hätte ich noch Trudie Canavan im Angebot -- die Gilde der schwarzen Magier... Fantasy vom Feinsten, Spannung, tolle Sprache und sehr ungewöhnliche Handlungsstränge."
    
    „Ja, pack mal mit ein, Kai."
    
    „Fehlt dir sonst noch was, Engel?"
    
    „Nee, Elke. Passt alles. Ist halt etwas langweilig hier und dann kommen auch all die Gedanken."
    
    „Wir rufen dich einfach immer wieder an. Und wenn dir die Decke auf den Kopf fällt, rufst halt du immer wieder an."
    
    „Und wenn ich mal stören sollte?"
    
    „Wobei denn?"
    
    „Na ja, Whirlpool oder das andere?"
    
    „Stellen wir einfach auf Mithören und dann bist du dabei."
    
    „Garantiert, Elke. Macht ihr bestimmt."
    
    „Warum denn nicht, Melissa?", mischte sich nun Sandra lachend ein.
    
    Melissa schüttelte jetzt wieder amüsiert den Kopf und verdrehte die Augen. Aufbruchsstimmung. Wir hatten heute noch was vor.
    
    „So, wenn bei dir alles passt, machen wir uns jetzt langsam auf. Wir fahren als nächstes zu Sandra, Blumen gießen und dann geht's zu Elke, Inneneinrichtung aussuchen und bestellen."
    
    „Da wäre ich gerne dabei. Ich hab ein Händchen für Accessoires und Raumgestaltung."
    
    „Ach Melissa, mach dir keinen Stress. Ich glaube nicht, dass wir heute schon alles finden. Geht erst mal um die großen Schränke, Teppichböden, Läufer und Betten. Wir lassen dir noch eine Menge übrig", warf Elke beruhigend ein.
    
    „Ich bin ...
    ... wirklich dankbar für jede Hilfe. Muss alles neu eingerichtet werden. Diese Idioten haben ganze Arbeit geleistet. Fast nichts ist heil geblieben."
    
    „Dann lass doch morgen mal schauen, was ihr ausgesucht habt und was ihr wollt."
    
    „Machen wir. Ich bringe morgen einfach mein Laptop mit hoch."
    
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    Sandra wohnte in Frankfurt-Griesheim, in der berühmt - berüchtigten Ahornstraße. Es war schon eine Weile her, dass hier überwiegend „Griese", also „reiche" Leute gelebt hatten. Inzwischen war die Adresse bei Ämtern und Behörden gleichbedeutend mit einem „Kainsmal" im Ausweis, vor allem, wenn es sich auch noch um eine hohe Hausnummer handelte.
    
    Rund um die Mainzer Landstraße glich alles immer mehr einer unpersönlichen Trabantenstadt, in der die deutlich rentableren, schon beim Bau „heruntergekommen" wirkenden Mietkasernen mehr und mehr die kleinen gemütlichen Ein- oder Mehrfamilienhäuser verdrängten. Geschäfte á la 1-Euro-Shop, die unvermeidlichen Handyshops, ein paar kleine Gaststätten mit Lieferservice -- die „üblichen" Italiener, Araber und Türken... Zeugen Jehovas, eine Moschee und ein Sportplatz, ein riesiges Einkaufszentrum, sonst aber kaum Supermärkte oder gar andere Einkaufs- oder Freizeitmöglichkeiten.
    
    Dagegen verdrängten zunehmend Industrie, Dreck, schlechte Straßen und sichtbare Kriminalität die Grünstreifen und grünen Oasen des eigentlich schönen Viertels.
    
    „Frankfurter Bronx" eben. Diesen Begriff hatte ich nicht geprägt, aber er beschrieb das Ganze sehr ...
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