1. K.E.E. Ein bisschen Apokalypse 03


    Datum: 25.12.2022, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: bySena78

    ... zurückdachte.
    
    „Hier!" Sie reichte ihm das Schwarzbrot mit der Konservenstreichwurst.
    
    „Danke!"
    
    Maximilian nahm es ihr aus der Hand, drückte die Tür einen schmalen Spalt weit auf und ließ das Brot in den Flur hinein fallen. Das Tier schien völlig ausgehungert zu sein, stürzte sich regelrecht auf das ihm willkommene Futter und schluckte es fast im Ganzen herunter. Es fiepte vor Aufregung und blickte mit erwartungsvollen Augen zu ihnen auf.
    
    „Kann ich jetzt die Tür aufmachen?" Fragte Maximilian seine Begleiterin.
    
    Wanda zögerte. Sie hat noch immer Angst. Maximilian aber trat von der Tür einen Schritt zurück, zog sie auf und ging vor dem Streuner auf seine Knie herunter.
    
    „Na, mein Schöner? Gehörst du jemandem?"
    
    Der Hund zeigte erst keine Reaktion, dann aber sprang er auf Maximilian zu, um ihn zu packen. Sein Fang war weit geöffnet und wie im Schock sah er das Tier auf sich zufliegen. In dem Moment wo der Hund ihn aber erreicht hatte, wurde ein trockener Ton laut und das Tier zu Boden gedrückt.
    
    Maximilian blickte geschockt auf das Wesen vor seinen Füßen herunter. Wandas Klingen aus dem rechten Unterarm steckten im Schädel des Angreifers und hatten ihn regelrecht in den Beton hineingenagelt. Die beiden Hinterläufe des Streuners zuckten noch einmal, dann blieb er regungslos liegen.
    
    „Ich habe ihn getötet." Schien Wanda sich die Situation selbst erklären zu müssen.
    
    Maximilian hatte Mühe zu begreifen, was gerade passiert war.
    
    „Du hast mir das Leben ...
    ... gerettet. Er hätte mir in den Hals gebissen."
    
    Maximilian setzte sich auf den nackten Betonboden und hielt den Hund weiterhin in seinem Blick. Schockstarre! So nannte man das wohl, wenn man mit einer Situation wie dieser, nicht zurechtkam.
    
    Wanda stand noch immer vornübergebeugt über ihm. Ihr ging es anscheinend ähnlich wie ihm selbst.
    
    „Ich habe ihn umgebracht."
    
    Maximilian schloss seine Augen. Er wäre am ersten Tag seiner Rückkehr an die Oberfläche getötet worden, wenn Wanda nicht gewesen wäre. Wie naiv er gewesen war.
    
    „Zieh ihn ab. Ich kann das nicht." Wandas Stimme klang gebrochen und Tränen liefen über ihre Wangen.
    
    „Es tut mir leid! Ich hätte auf dich hören müssen."
    
    „Ich habe das erste Mal etwas in meinem Leben getötet. Weißt du eigentlich, wie sich das für mich anfühlt? Ich musste dem Hund sein Leben nehmen, weil du so blöde bist."
    
    Maximilian hielt es für besser, nicht zu antworten, zog den Kopf des Tieres von ihrem monströsen Mordwerkzeug herunter und holte Taschentücher, um die Klingen vom Blut des Tieres zu reinigen.
    
    „ER WAR ROT! HÖRST DU MICH!" Schrie Wanda ihn an. „ROT BEDEUTET GEFAHR! DAS WEISS JEDES KIND!"
    
    „Beruhige dich! Ich habe es verstanden." Maximilian blickte sich suchend um, fand im Büro eine Wärmeschutzfolie in einem der Verbandskästen und wickelte das tote Tier darin ein. Wanda beobachtete ihn dabei, sah es aber nicht ein, ihm dabei zu helfen. Schließlich hob Maximilian das Tier an eines der Fenster, drückte es über den Rahmen hinweg ...
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