1. K.E.E. Ein bisschen Apokalypse 03


    Datum: 25.12.2022, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: bySena78

    ... nach draußen und ließ es auf den Parkplatz herunterfallen. Dort standen die anderen Hunde, blickten zu ihm auf und wichen dann erschrocken dem herabstürzenden Kadaver ihres Gefährten aus.
    
    „Sie fressen ihn auf?" Fragte Wanda schockiert, das makabere Gelage der Hunde beobachtend. Maximilian hatte gar nicht gehört, dass sie sich an seine Seite gestellt hatte.
    
    „Scheint so." Er drehte sich zu ihr um.
    
    „Wanda es tut mir leid. Ich habe Mist gebaut." Er nahm ein weiteres Taschentuch aus der Packung und tupfte ihr damit die Tränen weg. „Ich höre das nächste Mal auf dich, versprochen."
    
    „Dann gehst du jetzt mit mir nach unten, tust mir gut und siehst dann mit mir zusammen ‚Bewegende Zeiten' an, wie du es mir versprochen hast. Danach können wir uns dann meinetwegen überlegen, wie das hier weitergehen soll. Aber eines versprichst du mir jetzt, du wirst mich nicht noch einmal zur Mörderin machen und hörst jetzt auf mich."
    
    „Du hast in Notwehr gehandelt, oder etwa nicht?" Versuchte er, sich vor ihr zu verteidigen.
    
    „Habe ich die Situation vorhergesehen? Ja, oder nein? Hätte der Hund sterben müssen, wenn du auf mich gehört hättest? Das sind wilde Tiere, Max! Kein Mops aus dem Schwerter Tierheim."
    
    „Gehen wir runter, du hast ja Recht."
    
    „Natürlich habe ich das." Sie schien noch keine Ruhe geben zu wollen und geduldig hielt Maximilian ihre weiteren Vorträge aus. So ging es noch bis zum Ende der Notleiter weiter und erst im Abstieg auf den Gleisen der Zahnradbahn hatte sie ...
    ... genug und ließ endlich von ihm ab.
    
    „Du hast unglaublich souverän reagiert. Das hätte ich dir niemals zugetraut."
    
    Wanda drehte sich zu ihm um. Sie hatte gerade mit dem Thema abgeschlossen.
    
    „Wer hat wohl reagiert? Doch nicht ich, Max. Ich wäre dagestanden und hätte heulend dabei zugesehen wie das Vieh erst dich und anschließend mich selbst zerfleischt hätte. Es ist dieses Ding in meinem Kopf. Und ich habe jetzt eine grobe Ahnung davon bekommen, wozu es fähig ist."
    
    „Dann hast aber nicht du den Hund getötet, sondern das Kee."
    
    Wanda schien anderer Meinung zu sein.
    
    „Ich hätte den Angriff unterbrechen können, aber ich habe zugesehen wie bei einem Film oder Videospiel. Es schien sich alles wie in Zeitluppe abzuspielen auf einmal. Ganz langsam und seltsam verzerrt, ich war völlig geschockt in diesem Augenblick."
    
    „Das ist das Adrenalin. Ich glaube, das ist in solch einer Situation völlig normal."
    
    „Glaubst du wirklich?"
    
    Maximilian nahm ihre Hand.
    
    „Ja. Und Kee hat den Hund getötet, nicht du."
    
    Wanda blieb stehen und zog ihn an seiner Hand zu sich herum.
    
    „Kee hat dein Leben gerettet und den Hund hast du auf dem Gewissen, Max. Lassen wir jetzt bitte das Thema, ich habe genug davon."
    
    Maximilian musste sich zusammenreißen, um seine Wut vor ihr zu verstecken. Er mochte einen Fehler begangen haben, mag sein, aber er war fünfzig Jahre alt und musste sich dennoch von ihr schulmeistern lassen?
    
    Schweigend machten sich die beiden an den Abstieg, jeder mit sich ...
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