1. Fasching Teil 3 von 8


    Datum: 02.01.2023, Kategorien: Erstes Mal Autor: byNimmermehr

    ... Ich würde gerne öfter neben dir schlafen und morgens mit dir zusammen aufwachen, zusammen aufstehen und frühstücken."
    
    Sie kam um mich herum und sah mir geradewegs in die Augen.
    
    „Gestern nach der Sache mit der Boxer-Short hattest du einen richtig entspannten und zufriedenen Gesichtsausdruck. Das war ich! Den hab ich dir gemacht! Und ich hab mich gut damit gefühlt, weil du dich genau in diesem Moment gut damit gefühlt hast. Du hast das weder von mir erwartet, noch verlangt. Im Gegenteil. Du hast sogar mehrfach versucht, diese Situation zu vermeiden."
    
    Ich nickte unwillkürlich.
    
    „Aber ich kann dich auch verstehen Kai! Ich gebe zu, dass das alles wie ein seltsames abgekartetes Spiel aussehen mag. Und es passiert alles so schnell. Aber das alles ist verdammt real und wenn du dir Melissa ansiehst -- sie braucht Hilfe. Sie hat nichts außer dem, was sie auf der Haut trägt, ihre Existenz und ihren Körper. Und genau den, wollte sie dir indirekt anbieten -- aus dem Gefühl der Dankbarkeit heraus und nicht aus Kalkül. Findest du nicht, dass dein Ausbruch dafür eben sehr unfair war?"
    
    Ich stand auf und ging zu Melissa. Ich nahm ihre Hände in die meinen und sah ihr in die Augen. Sie erwiderte meinen Blick. Hellbraune Augen mit einem starken Grünstich -- von Tränen rot gefärbt -- blickten mich unsicher an.
    
    „Ich wollte dich nicht verletzen, Melli! Du musst einfach verstehen - das, was ich tue, mache ich, weil es meiner Überzeugung entspricht und weil ich es gern tue. Ich ...
    ... helfe dir auch, weil ich die Möglichkeiten dazu habe. Kleidung, Essen, Bücher für die Uni, Kleinkram, Taschengeld -- das alles macht mich nicht arm. Du machst mich nicht arm. Ganz im Gegenteil! Aber Sex braucht es dafür nicht. Sei einfach Du selbst und hilf mir ein wenig im Haushalt. Das Haus hier ist wirklich verdammt groß und es kostet Zeit und Kraft, das alles in Schuss zu halten."
    
    Ich nahm einen Schluck Kaffee. Mein Hals war sehr trocken.
    
    „Melissa, ich bin ein normaler Mensch, dessen Leben sich in den letzten Jahren rein um die Pflege der Eltern und den Job im Krankenhaus gedreht hat. Sozialkompetenz zu anderen Menschen über das dienstliche hinaus gleich null...
    
    Das musst du verstehen.
    
    Für uns beide sind das zwei komplett neue Rollen. Mich um jemanden sorgen zu können... ehrliche Freude in einem Gesicht zu lesen... Nach Hause zu kommen und erwartet zu werden oder selbst auf jemanden warten zu können... Runterzukommen und so einen Frühstückstisch vorzufinden und in strahlende Gesichter zu sehen... Irgend so etwas in der Art, das möchte ich. Und das macht mich wirklich reich."
    
    Ich trank noch einen Schluck.
    
    „Aber Stichwort „Sugardaddy": Liebe möchte ich um ihrer selbst willen erleben!
    
    Kein Sex, weil jemand denkt, mich damit bezahlen zu müssen oder mir etwas schuldig zu sein. Das meine ich aber jetzt allgemein und nicht auf dich oder auf Elke bezogen.
    
    Wie gesagt, du bist erst neunzehn. Und ehrlich gesagt, seid ihr alle wirklich deutlich zu jung für mein ...
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