1. Zelten zwischen Frust und Geilheit


    Datum: 13.01.2023, Kategorien: Schwule Autor: byDer_MainHesse

    ... merkten schnell, dass wir überhaupt nicht auf der gleichen Wellenlänge lagen. Doch das war nichts im Vergleich zu Andrea. Bei ihr war relativ schnell klar, dass die Chemie nicht stimmte: Sie war für mich eine typische Tussi, für sie war ich bestimmt ein uncooler und total langweiliger Nerd. Jedenfalls waren wir uns stillschweigend darin einig, dass wir möglichst wenig miteinander reden wollten. Auch wenn ich es mir erst nicht eingestehen wollte, gab es für meine Antipathie ihr gegenüber noch einen anderen Grund: Andrea klebte im Laufe des Nachmittags immer mehr wie eine Klette an Mirko. Holte er uns was zu trinken, bot sie ihm großzügig an, ihn zu begleiten. Sie lachte bei jedem noch so blöden Witz, als wäre Mirko Deutschlands Comedian Nr. 1. Als sie merkte, dass die Sonne wieder stärker auf ihrer Haut brannte, bat sie Mirko, ihr den Rücken einzucremen. Und immer öfter landete ihre Hand wie durch Zufall auf seinen kräftigen Oberschenkeln oder Schultern. Das war zum Fremdschämen, zumal das völlig einseitig war: Mirko ließ sie zwar gewähren, zeigte aber sonst keinerlei Interesse an ihr. Ich versuchte, diese Show zu ignorieren und mich ganz auf das Gespräch mit Melanie und Sebastian zu konzentrieren. Aber ich konnte der Versuchung nicht widerstehen, immer wieder diskrete Seitenblicke Richtung Mirko und Andrea zu werfen.
    
    Gegen halb 8 fingen wir an, unsere Sachen zusammenzupacken. „Endlich bin ich diese Andrea los!" dachte ich mir, und freute mich auf einen gechillten Abend ...
    ... mir Mirko. Doch ich hatte mich zu früh gefreut, denn als wir gerade auf dem Weg zu den Duschen waren, schlug Andrea vor, den Abend doch auf dem Zeltplatz fortzuführen und lud uns beide ein. Und was tat Mirko? Er sagte sofort zu! Ich musste mich beherrschen und nahm mir fest vor, mich ja auf die rein sachlichen Argumente gegen diesen Plan zu beschränken -- die es aus meiner Sicht sehr wohl gab. Als wir für einen kurzen Moment alleine waren, nahm ich Mirko zur Seite:
    
    - „Mir ist nicht ganz wohl bei der ganzen Sache. Wir haben auf dem Campingplatz nichts zu suchen. Was, wenn es auffliegt?"
    
    - „Bleib locker, meinte Mirko. Das wird schon gutgehen. Und wenn jemand Stress macht, bekommen die Anderen Ärger und nicht wir."
    
    - „Ich hoffe du hast Recht! Aber wie sollen wir dann einen Platz finden und unser Zelt aufbauen, wenn es draußen dunkel ist?"
    
    - „Mist, daran hatt' ich nicht gedacht..."
    
    - „Ha, siehst du!"
    
    - „Dann müssen wir halt früh genug gehen, es reicht ja wenn wir um 10 gehen. Wenn ich die Zeit vergesse, wirst du mich bestimmt dran erinnern wie ich dich kenn'"
    
    - „Um 10?? Das ist dann doch schon viel zu dunkel!" Ich fing tatsächlich an, nervös zu werden, Andrea hatte ich für einen kurzen Moment ganz vergessen.
    
    - „Oh hopp, meinte Mirko. Chill' doch einfach, wir kriegen das schon hin. Notfalls schlafen wir unter freiem Himmel. Das finden doch viele so romantisch!"
    
    - „Haha, sehr lustig!" Für diese Lockerheit bewunderte ich Mirko, genauso wie sie mich manchmal ...
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