K.E.E. Ein bisschen Apokalypse
Datum: 20.01.2023,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: bySena78
... verrückt zu spielen. Ich versuche meine Beine ganz behutsam zu bewegen, und sie schlagen regelrecht aus dabei. Bei meinen Armen und Fingern ist es ähnlich, so als ob ich meine Kraft nicht mehr richtig dosieren kann."
Ihr lief eine Träne aus dem rechten Auge, die sie sich, peinlich berührt, mit ihrem linken Unterarm wegzuwischen suchte. Dabei führte sie diese Bewegung so heftig aus, dass sie sich selbst mit voller Wucht ins Gesicht schlug.
Ein geller Aufschrei wurde laut, dann krachte ihr massiger Körper auf den Boden herunter.
„Aua!"
Maximilian sprang ihr bei, wollte ihr Gesicht und ihren Kopf untersuchen, fand beides aber völlig unbeschadet. Im Anschluss wollte er ihr das Barrett abnehmen, doch es ließ sich keinen Millimeter bewegen.
„Helfen sie mir bitte. Ich will das ausziehen."
Sie weinte und es tat Maximilian weh, sie so zu sehen. Er streichelte vorsichtig über ihre Wange und wunderte sich wie glatt und hart sich dabei ihre Porenhaut anfühlte.
„Das heißt, sie sahen vorher anders aus?"
Sie blickte ihn erschrocken an.
„Wie meinen sie das?"
Maximilian suchte sie nicht zu überfordern und fragte anders.
„Woran erinnern sie sich denn als Letztes? Ich meine, als alles noch für sie in gewohnten Bahnen gelaufen ist.
„Ich habe im letzten Monat ein Vorstellungsgespräch gehabt und sollte im Sekretariat des U-Turms anfangen. Das Letzte, woran ich mich erinnern kann, ist der medizinische Eignungstest. Ich sollte mich auf eine Behandlungsliege ...
... legen und ein paar Fragen beantworten. Danach wäre dann mein Körper an die Reihe gewesen. Es war von der Berufsgenossenschaft die Rede oder so ähnlich ..."
„Und dann?"
„Ich bin in diesem Operationssaal aufgewacht. Ich konnte mich nicht bewegen, weil meine Arme und Beine von diesen Klammern gehalten wurden. Ich habe gerufen und um Hilfe geschrien, doch es war niemand da, der mich hätte hören können."
„Sie lagen die ganze Zeit gefesselt auf diesem Tisch?"
Die Frau blickte ihn seltsam an.
„Was meinen sie mit ‚ganze Zeit'?"
Maximilian stütze ihren mächtigen Körper so gut es ging und half ihr beim Aufstehen.
„Welches Datum haben wir?" Fragte er sie mit gebrochener Stimme.
Sie lächelte mitleidig, so als ob sie an seinen Verstand zweifeln würde.
„Ich weiß natürlich nicht, ob ich ein paar Tage verschlafen habe, aber es müsste der 20. Dezember sein, denke ich."
„Und welches Jahr?"
Die Frau erstarrte.
„Was soll diese komische Frage denn? Zweitausendundsiebzehn, selbstverständlich."
Maximilian dachte nach. Diese Frau lebte also in ihrer Vorstellung noch in der Zeit vor der nuklearen Katastrophe. Und sie sah sich als eine normale Person, ihr ganzes Verhalten und auch der bisherige Dialog sprachen dafür.
„Kommen Sie! Wir gehen jetzt der Sache auf den Grund."
Er führte sie so gut es ging, versuchte ihr Gewicht zu tragen und gab ihr die Zeit, die sie brauchte, um einen Fuß vor den anderen zu setzen. Es ging jetzt etwas besser als zuvor und nach ein ...