K.E.E. Ein bisschen Apokalypse
Datum: 20.01.2023,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: bySena78
... heruntergerutscht wäre.
„Entschuldigen sie, ich wollte ihnen nicht ..." Versuchte Maximilian, sich bei ihr zu entschuldigen.
Ihre hellblauen, stark geröteten Augen starrten ihn entgeistert an.
„Ich fühle sie!"
Maximilian stutzte.
„Wie meinen sie das?
„Wenn sie mich anfassen! Das ist mir vorher gar nicht so bewusst geworden, aber ich spüre ihre Berührungen sehr intensiv."
Sie blickte sich suchend um.
„Gibt es hier einen Spiegel, in dem ich mich sehen kann?"
Maximilians Blick wanderte zu den kleinen Spiegeln hinüber, die sich über den Waschbecken auf der anderen Seite des Raums befanden. Tatsächlich waren sie aber um einiges zu niedrig angebracht worden, als das sich Wanda in ihnen ungehindert hätte betrachten können.
„Nein, einen für sie Geeigneten leider nicht. Aber ich habe eine Idee, wie sie sich dennoch in Augenschein nehmen können."
Wanda blickte ihn schweigend an, hob betont vorsichtig ihren Unterarm zu ihrem Gesicht hinauf und wischte sich, wie in Zeitlupe, über die Augen. Ihre Tränen liefen unentwegt, während sie selbst mit aller Anstrengung ihre Fassung zu bewahren suchte. Wenigstens schlug sie sich dieses Mal nicht dabei.
„Kommen sie mit. Vielleicht wird ihnen leichter, wenn sie sich im Ganzen sehen können."
Sie atmete tief durch und nickte ihm zu. Selbst jetzt im Sitzen, war sie fast genauso groß wie er.
„An ihre Größe werde ich mich erst noch gewöhnen müssen. Geht´s?" Fragte er sie.
Sie stand vorsichtig auf, ließ sich ...
... von Maximilian helfen und hielt ihn weiter an seiner Hand fest. Es sah jetzt vollends so aus, als ob ein kleiner Junge neben seiner Mutter herlaufen würde.
„Ihre Hand fühlt sich überhaupt nicht kalt an. Eigentlich sogar sehr warm."
Wanda schien von seinen Feststellungen nichts mehr hören zu wollen.
„Bitte, können wir erst einmal nicht mehr davon sprechen?"
Maximilian versprach es ihr und führte sie in einen kleinen Raum hinein, der vor der Katastrophe als Konferenzraum gedient hatte. Er bat sie vor einer Leinwand stehen zu bleiben, holte einen Laptop aus dem Großraumbüro, verband es mit einer Stromsteckdose und klappte es auf. Er richtete dabei die kleine Webcam auf Wanda und hoffte, dass ihre Qualität zu diesem Zweck ausreichte.
„Noch einen kleinen Moment dauert es, dann können sie sich betrachten."
Sie antwortete ihm nicht, zeigte ihm aber durch ein Nicken an, dass sie ihn verstanden hatte.
Langsam heizte sich die Projektorlampe des Beamers auf, dann warf er einen erst sehr matten, dann zusehens helleren Schein an die Wand. Sein Lüfter sprang an und ließ ein weiches Rauschen hören. Schon wurden blasse Schemen eines Frauenkörpers erkennbar, dann erste klare Konturen.
„Wer hat mir das angetan?" Fragte Wanda verstört.
Maximilian hatte jede ihrer Reaktionen genau beobachtet. Erst hatte sie schockiert ihr Abbild angestarrt, dann sich angewidert davon abgewendet.
„Ich weiß es nicht. Aber vielleicht finden wir es noch heraus?"
Wanda zögerte, dann ...