K.E.E. Ein bisschen Apokalypse
Datum: 20.01.2023,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: bySena78
... drehte sie sich noch einmal zu ihrem Spiegelbild an der Wand um.
„Mein Gesicht, es sieht ganz gut aus, oder?" Ihre Stimme klang versöhnlicher.
„Es ist sehr hübsch, ja." Stellte Maximilian fest.
Vorsichtig hob sie ihre Hand an die Stirn und strich sich über die Augenbrauen.
„Ich kann alles fühlen und spüren. Dieses Ding dort, das bin tatsächlich ich."
Sie kam mit dieser Erkenntnis nur sehr schwer zurecht.
„Finden sie meinen Körper anziehend?"
Maximilian blickte sie überrascht an.
„Warum fragen sie mich das?"
„Na ja, sie haben mir vorhin auf meine Brüste gestarrt und ..."
Er druckste herum und wusste nicht, was er ihr zur Antwort geben sollte. Schließlich rang er sich doch dazu durch, bei der Wahrheit zu bleiben.
„Sie entsprechen so ziemlich dem Ideal, ja."
Wanda nahm es hin, drehte ihren Oberkörper ein wenig seitlich ein und strich sich über ihre ausladende Hüfte.
„Ich war eher ein wenig mollig, wissen sie? Nicht viel, aber vielleicht hätte ich mir gewünscht, ein wenig so auszusehen wie jetzt."
Sie zog einen der Stühle vom Konferenztisch weg, ließ sich darauf nieder, doch gab dieser sofort mit lautem Krachen nach. Wieder stürzte sie und blieb verdutzt auf den Boden sitzen.
„Das gibt es doch nicht!"
Maximilian half ihr erneut auf und schlug vor, sich auf den massiven Tisch zu setzen. Wanda weinte und hielt sich beide Hände vor das Gesicht.
„Ich halte das nicht aus. Ich wünschte, ich wäre tot." Ihre Stimme klang gebrochen und ...
... weinerlich.
Maximilian konnte sie gut verstehen. Wie oft in den letzten Jahren hatte er sich ähnlich gefühlt, wie sie in diesem Augenblick. Überfordert von den Umständen, die er erst langsam mit der Zeit gelernt hatte für sich zu akzeptieren.
„Sie haben mir heute viel Hoffnung und Glück geschenkt, wissen sie das eigentlich?"
Sie senkte ihre Hände und blickte über sie hinweg zu ihm rüber.
„Wie das denn?"
„Sie sind seit dreißig Jahren der erste Mensch, mit dem ich mich unterhalten kann."
„Dreißig Jahre?" Die Riesin sah ihn an, als ob sie an seinen Verstand zweifeln würde.
„Wanda, ich möchte sie nicht weiter quälen, von daher ..."
„Sagen sie schon! Was ist passiert?" Bat sie ihn schließlich.
„Es hat einen Atomkrieg gegeben, mehr weiß ich selbst nicht."
„Ich kann das nicht glauben, ich meine wie ..."
Maximilian unterbrach sie und erzählte ihr kurz zusammengefasst von der Weihnachtsfeier seines Betriebes. All seine Kollegen waren oben geblieben, um im alten Vereinshaus miteinander zu feiern und es sich gut gehen zu lassen. Er allein war zurückgeblieben, mit dem Versprechen seiner engsten Freunde ihn zwei Stunden später abzulösen. Auch zwei Mitarbeiter vom Geheimdienst teilten sein Schicksal, doch nachdem von oben keine Nachricht mehr eingegangen war, sind sie mit dem Fahrstuhl hochgefahren, um nachzusehen. Sie ließen ihn zurück, weil sie mit einem Terroranschlag gerechnet hatten und er keinerlei militärische Erfahrung besaß.
Mit zittriger Stimmer ...