1. Thao II - Teil 01


    Datum: 13.02.2023, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    ... sie keinesfalls zulassen. Sie hatten sich beide schöne Jahre und unvergessliche Momente geschenkt, die Erinnerung daran musste ihr genügen. Ihr Blick blieb an einem relativ kleinen Foto hängen. Amelies Bruder Günter hatte es damals mit seinem Handy aufgenommen. Betrachtete man es genauer, spürte man sofort, dass es nicht um Thao, Amelie und Karl ging, die darauf abgelichtet waren, sondern einzig um die große Blondine, die zwischen ihnen stand und sich vor Lachen den Bauch hielt. Xena! Wie lange hatte sie nicht mehr an sie gedacht?
    
    Thaos Bauchmuskeln krampften sich zusammen. Ab und an war der Name in Gesprächen mit Karl aufgetaucht, den Wunsch, sie wiederzusehen, allerdings nicht. War es das schlechte Gewissen? Xena war damals regelrecht aus ihrer beiden Leben geflohen und hatte all das zurückgelassen, was sie in den Monaten zuvor mühsam zu lieben gelernt hatte. Der Grund für diesen Bruch war nicht nur Günter gewesen ...
    
    Thao blieb in ihren Gedanken an der ehemaligen Freundin hängen. Was wohl aus ihr geworden war? Sie war mit Abstand der kaputteste Mensch gewesen, den sie in ihrem bisherigen Leben getroffen hatte. Nach außen hin all das besitzend, was sich ein Mensch vom Leben nur wünschen konnte, war sie in ihrem Inneren leer, unglücklich und schwer verletzt geblieben.
    
    Xena hatte ihr damals oftmals geholfen, wie sich Thao erinnerte. Umso unangenehmer war ihr der aufkommende Wunsch, dass es die frühere Freundin vielleicht wieder tun könnte. Aber durfte sie nicht ...
    ... wenigstens erfahren, wie es ihr heute ging?
    
    Die Punkerin überlegte und suchte nach einer Möglichkeit, Xena ausfindig zu machen. Die Handynummer hatte sie damals geändert, die Adresse keinem verraten. Die Extremdomina hatte den Bruch damals konsequent vollzogen, zumindest ihren Freunden gegenüber. Thao hatte es damals nicht viel ausgemacht, hatte sie doch selbst zu viele eigene Sorgen. Doch nun begann ihr das schlechte Gewissen zuzusetzen.
    
    Sie ging zurück in den Flur, kramte in ihrer Tasche und holte das Handy hervor. Es gab jemanden, der wissen könnte, was aus Xena geworden war.
    
    „Bea! Kannst dich noch an mich erinnern?"
    
    Am anderen Ende der Leitung blieb es zunächst einen Augenblick lang still.
    
    „Thao? THAO! Scheiße, dass ich das noch erleben darf. Mensch, Mädchen, wie geht es euch? Mein Gott, es tut mir so leid, ich hab euch völlig aus den Augen verloren."
    
    Ein regelrechter, nicht enden wollender Redeschwall ergoss sich über die Punkerin. Mit Beatrice als Partnerin hatte Thao damals die ersten Erfahrungen im kommerziellen SM gemacht. Schnell kamen gemeinsame Erinnerungen hoch, dann, nach gut einer halben Stunde, wagte es die Punkerin endlich, ihre eigentliche Frage zu stellen.
    
    „Xena?"
    
    Beatrice schien zu überlegen.
    
    „Ich habe von ihr gehört. Aber etwas Genaues weiß ich auch nicht. Aber ich habe vielleicht eine Nummer für dich, bei der du fragen kannst. Zumindest kann ich mich dunkel daran erinnern, dass die Gräfin irgendwann mal in dieser Richtung etwas ...
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