1. Die Werkatze


    Datum: 05.03.2023, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byLitNerdicos

    ... sehr. Doch da war noch was anderes in ihren Zügen. Sie schien etwas zu verbergen, was Steve noch nicht benennen konnte, aber ihm sehr bekannt vorkam. Er beschloss es herauszufinden. Zu seiner Freude konnte er einen Platz in ihrer Nähe ergattern.
    
    Nach einigen anfänglichen Problemen und nach zwei Flaschen Bier, schaffte er es ein Gespräch mit ihr aufzubauen. Ihr Name war Luna. Er jubelte innerlich, als er erfuhr, dass sie Tobis Schwester war und in der Nähe studierte. Aber was viel wichtiger war: Single! Ermutigt begann er sie über ihr Leben auszufragen.
    
    Doch seine Freude fand abermals ein jähes Ende. Sie verließ die Party fast hektisch schon nach einer einzigen Stunde. Dabei hatte er das Gespräch mit ihr wirklich genossen und hatte sich an ihrem Hintern gar nicht satt sehen können, als sie auf dem Weg zur Toilette gewesen war. Ganz zu schweigen von ihrer eleganten, fast spielerischen Art sich fortzubewegen. Kurz bevor sie ging verharrten ihre Augen auf den Seinen. Steve gelang es nicht ihren Blick zu deuten. Im Halbschatten sah es aus, als würden sie glimmen wie heiße Kohlenstücke. Hatte er sie verschreckt?
    
    Sehnsüchtig beobachtete er unauffällig aus dem Fenster, wie sie sich im Mondlicht in Richtung Bahnhof davon machte. Sie hatte so niedliche Ohren und einen wuscheligen Schwanz... Moment. Schwanz? Er musste schon mehr getrunken haben als er dachte und sein gelähmter Verstand musste ihm einen Streich gespielt haben. Verzweifelt versuchte er mehr zu erkennen, doch da ...
    ... war sie bereits um die Ecke verschwunden.
    
    Irritiert schob Steve seine Gedanken beiseite. Anlässlich einer weiteren verpassten Möglichkeit in beschloss er, seinen Alkoholkonsum zu erhöhen. Es kam wie es kommen musste. Völlig betrunken bemerkte Steve auf dem Rückweg von der Toilette eine offenstehende Tür. In dem sich dahinter befindenden Zimmer rief wie ein Schatz den Piratenkapitän auf hoher See, ein Bett seinen Namen. Ohne viel Widerstand gab er dem Ruf nach und viel in einen tiefen Schlaf.
    
    Er öffnete die Augen und wusste mit einem Mal, dass er sich in einem Traum befand. Mühsam wandelte er durch Nebelschwaden, die zähfließend seine Beine empor krochen. Nach einer Weile im Nebel konnte er dunkle Umrisse in der Ferne erkennen. Ihm stockte der Atem. Vor ihm lag eine über einen Fluss gelegene von Fackeln gesäumte Brücke zu einem kleinen Chateau ähnlichen Schloss. Vor dessen Eingangsportal saß eine kleine Katze. Prüfend, wachsam und irgendwie bedrohlich schien sie ihn anzustarren. Ihm schien die Katze mit ihren dunklen Ringen um den Augen und ihrer Stupsnase bekannt vorzukommen.
    
    Ohne sie weiter zu beachten öffnete er das Portal. Im Gebäude lag nicht wie erwartet eine große, pompöse Eingangshalle, sondern ein einzelner lichtdurchfluteter mit dunklem Parkettboden ausgelegter Raum. Doch ehe er weiter hineingehen konnte, spürte er einen scharfen Schmerz am Rücken und er wurde mit überraschend starker Wucht bäuchlings zu Boden geworfen und dort von festgehalten.
    
    „Bist du ...
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