Männerwohnheim
Datum: 08.03.2023,
Kategorien:
Schwule
Autor: byadventureg
... sich hilflos umschaute. Kein Hinweis auf die Lage des Büros, in dem er sich melden sollte.
„Bist du Uwe?" ertönte eine knarzige Stimme durch einen Lautsprecher an der Decke.
„Ja, hallo, ich bin Uwe. Ich soll mich..." rief er erschrocken, unsicher in welche Richtung er sich wenden soll.
„Rechts den Flur entlang!" unterbrach ihn die Stimme rüde.
Uwe ging durch die einzige ihm zur Verfügung stehende Tür, außer der Ausgangstür, und stand plötzlich in einem langen Flur. Der Geruch hier war der gleiche, nur intensiver. Der Flur war nicht besonders breit, erstreckte sich aber über die volle Länge des Gebäudes. Der Boden war schmutzig und die Wände mit Schmierereien und unbestimmbaren Flecken verunstaltet. Das einzige Licht kam von den trüben Deckenlampen und tauchten diesen Ort in eine ungemütliche Atmosphäre. In einiger Entfernung schlurften ein paar Gestalten über den Flur, die aber von ihm keine Kenntnis zu nehmen schienen.
Er richtete sich nach rechts und bereits die erste Tür auf der rechten Seite war unsauber mit einem Filzstift als „Büro" beschriftet. Er klopfte vorsichtig an.
„Komm rein" rief jemand und er betrat den Raum.
Das Zimmer war eine Mischung aus Büro und Wohnraum. Ein unordentlicher Schreibtisch mit einem PC und Berge von Papieren. Überquellende Aktenschränke und auf dem Boden liegende Ordner erzeugten einen chaotischen Anblick. Auf der anderen Seite des Raumes stand ein zum Bett ausgezogenes Sofa, ein Fernseher und eine spartanische ...
... Küchenzeile mit Kühlschrank. Hinter dem Schreibtisch saß ein großer, bärtiger Mann und war in irgendetwas auf dem Bildschirm vertieft.
„Warte, bin gleich fertig." grummelte der Bärtige und starrte weiter konzentriert auf den Bildschirm.
Dann stellte er sich vor. Sein Name war Jochen. Er war einer von 5 Sozialarbeitern, die dieses Männerwohnheim betreuen. Obwohl er deutlich älter als Uwe war, war er aber auch viel größer und muskulöser als der völlig Untrainierte mit Bauchansatz. Eine imposante Erscheinung, wenn auch etwas ungepflegt.
Der ehemalige Streetworker machte nicht viel Aufwand um Smalltalk oder Höflichkeiten, sondern begann fast sofort den neuen Kollegen in die Arbeit hier einzuweisen.
„Wurde auch Zeit, dass das Amt langsam mal Unterstützung schickt. Wir gehen hier langsam am Stock." brummte er schlecht gelaunt.
Uwe erfuhr, dass seine Stelle bereits seit einem Jahr unbesetzt war und sich seitdem keine Bewerber gemeldet hatten.
Kein Wunder, bei der Bezahlung und den Arbeitsbedingungen. Rund um die Uhr musste ein Betreuer vor Ort sein. In der Woche wird jeweils morgens und abends um 8 gewechselt, am Wochenende wird von Freitag morgens bis Montag morgens durchgearbeitet. Eine lange Zeit, aber die Betreuer hatten sich für dieses Zeitmodell entschieden, damit man wenigstens die meisten Wochenenden frei hat, da man ja so nur jedes sechste Dienst hat.
Uwe wurde ganz blass, als er das erfuhr, aber Jochen beruhigte ihn sofort etwas.
„Keine Bange, ist halb so ...