K.E.E. Ein bisschen Apokalypse 09
Datum: 27.04.2023,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: bySena78
... misstrauisch das Mädchen beäugte.
„Wer ist das?"
Mira stand auf, hob Soks von den Schultern des Jungen herunter und setzt den Radsjungen neben sich auf die Treppe. Der schmiegte sich ängstlich an sie, den Blick auf das Mädchen gerichtet. Sein Instinkt schien ihn vor ihr zu warnen.
„Manuel! Hilf mir dabei Mutter und Schwester der Kleinen hierher zu bringen. Es wird gleich dunkel und vielleicht schaffen wir es noch in der Dämmerung dorthin zu gelangen."
Das Mädchen blickte Mira erstaunt an.
„Ehr woit naks dahin?"
Mira zwinkerte ihr zu.
„Was spricht dagegen? Mir haben schon als Kind Nachwanderungen Spaß gemacht und ich sehe keinen Grund Wanda mit solch einer Bagatelle zu behelligen. Zumindest dann nicht, wenn ich einen starken Mann an meiner Seite weiß."
Sie stieß mit ihren Ellenbogen Manuel leicht in die Seite, der ihre Geste mit einem breiten Grinsen erwiderte.
„Also wollen wir? Auf Soks können die Mädels aufpassen, sie lieben unseren kleinen Sonnenschein."
35 Rettungsmission
So brachen die drei im Anbruch der Dunkelheit Richtung Nordosten auf und suchten ihren Weg aus dem Busch heraus, um zu einer Autobahn im Norden zu gelangen, an die sich das Mädchen erinnern konnte. Würden sie diese finden, sah man von ihr aus auch das Gebäude, wie die Kleine berichtete. Hunde würden sie zwar auf ihren Weg belauern, aber solange sie ihren Weg fortsetzten und nicht anhielten, befanden sie sich in keiner direkten Gefahr. Erst wenn die Tiere eine Möglichkeit ...
... fanden, ihre Beute einzukreisen und von allen Seiten anzufallen, wagten sie sich an Menschen heran.
Manuel konnte nur staunen. Für eine Ärztin stellte sich die Menda routiniert und umsichtig an. So schlich sie ähnlich leise wie er durch den Busch, blieb an unübersichtlichen Stellen stehen und suchte am Boden nach auffälligen Spuren, wenn sie diese auch nicht so sicher interpretieren konnte wie er selbst. Ihre Maschinenpistole hing durchgeladen über ihrer Brust, dazu ein Jagdmesser an ihrer Seite. In ihrer schwarzen Uniform war sie kaum auszumachen, nur ihr Blondschopf schimmerte ab und an im Licht des Mondes.
Das Mädchen ging ihnen voraus, hatte aber in der Dunkelheit Mühe sich zurechtzufinden. So waren sie fast fünf Stunden unterwegs, bis endlich die Autobahn vor ihnen auftauchte. Es war schwierig für die drei über den mit Stacheldraht bewehrten Drahtzaun zu steigen, doch Mira, die am wenigsten Probleme mit diesem Hindernis hatte, half den jungen Leuten und fing sie auf der anderen Seite auf, als diese die Abgrenzung zwar überstiegen, wegen dem Stacheldraht aber auf der anderen Zaunseite keinen Halt finden konnten.
Im Osten wurde es bereits wieder hell, als sie endlich das große, zur Hälfte zerstörte Gebäude fanden, dass die Kleine prompt wiedererkannt hatte.
Sie brauchten noch eine ganze Stunde, bis sie endlich das Ruinenviertel erreicht hatten, in dessen Mitte sich das Hochhaus auftürmte.
Davor allerdings waren laute Männerstimmen zu hören, die herum grölten ...