K.E.E. Ein bisschen Apokalypse 09
Datum: 27.04.2023,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: bySena78
... hatte Recht. Weder er, noch Wanda, hatten sich an ihr Versprechen Justin gegenüber erinnert.
Ihm fehlten die richtigen Worte und so stand er dem Mann schweigend gegenüber, den er auf solch furchtbare Weise in Stich gelassen hatte.
Justins Blick schien im ersten Moment voller Verachtung zu sein und wirkte dann aber seltsam leer und leblos. Er sah Maximilian zwar in dessen Augen, wirkte aber seltsam stumpfsinnig dabei.
„Eine Frau hat ihn grundlos über seine Belastungsgrenze hinaus gequält, sie wurde dafür bestraft und wird das nächste Jahr dafür im Gefängnis verbringen." Erklärte ihm die Fremde kleinlaut.
Maximilian löste sich von dem Anblick seines ehemaligen Feindes und blickte rüber zu der großen, wie auch attraktiven Frau. Ihre Worte hörten sich wie zusätzlicher Hohn für ihn an.
„Sie foltert einen anderen Menschen und bekommt ein Jahr Gefängnis?"
Mira schien Verständnis für seinen Einwand zu haben.
„Ich kann mir vorstellen, dass du das unangemessen findest, aber vor ein paar Wochen noch, wäre sie wahrscheinlich mit einem kleinen Bußgeld davongekommen. Ihr habt uns zum Nachdenken angeregt und nicht alle von uns sind mit dem derzeitigen System einverstanden. Ich selbst habe noch meinen Vater und meine Mutter erleben dürfen, von daher bringe ich nicht die gleiche Verachtung eurem Geschlecht entgegen, wie meine Landsfrauen."
Maximilian begann sich für die Frau in der eng anliegenden schwarzen Uniform zu interessieren, wenn diese ihn auch unglücklich an ...
... die Schwarzhemden oder Nazis erinnerte.
„Deine Uniform, sie sieht aus wie die von ..."
Die blonde Frau schien sofort seine Gedanken erraten zu haben.
„Ich weiß und wir haben auch oft genug dagegen protestiert. Aber das Weiß der Ärzteschaft, wurde leider mit dem Schwarz des Todes getauscht, ins Gegenteil verkehrt, wie vieles andere, das man mit der Alten Welt verbunden hat."
„Du willst damit sagen, dass euer medizinisches Personal schwarze Kleidung trägt?"
Die Frau bestätigte es ihm durch ein Kopfnicken. „Ich bin Militärärztin, die zivile Version sieht nicht im Ansatz so furchteinflößend aus, wie meine jetzt."
„Du bist schon älter, oder kurz nach dem Krieg geboren worden, oder? Was ist mit deiner Familie? Was mit deinem Vater?"
„Sie wurden gegen Ende der Winterkriege getötet, kurz bevor die ersten Frachter mit Lebensmitteln aus Afrika in den alten Nordhäfen entladen worden sind. Die Mendas formierten sich gerade und ich wurde von ihnen aufgenommen und großgezogen. Ich verdanke meinem Land viel, wenn ich auch nicht alles teilen kann, wofür es steht."
Maximilian zeigte sich dieser Frau gegenüber ähnlich misstrauisch wie zuvor Wanda.
„Du meinst nicht zufällig die versklavten und geschundenen Männer wie Justin, oder?"
Mira sah zu dem kleinen Mann runter, der neben ihr durch das hohe Gras stolperte, doch blieben ihre Gesichtszüge dabei ohne sichtbare Regung.
„Unter anderem auch sie, ja. Überhaupt ihr Umgang mit Leben. Wir sollten froh sein, dass nach ...