1. Wie Alles Begann


    Datum: 07.05.2023, Kategorien: Schwule Autor: byBielefeldBi

    ... beleuchteten Werbetafel so, dass ich gut sichtbar war. Es fuhren einige Autos an mir vorbei, ohne dass mich jemand beachtete. Es waren auch nur Autos mit MS-Kennzeichen. Nach einigen Minuten fuhr dann in einer Fahrzeugkolonne von 3 oder 4 PKW ein Auto mit ST-Nummernschild an mir vorbei. Dunkelgrüner Jaguar, das könnte er sein, passt ja zu Unternehmer dachte ich mir. Doch er fuhr weiter, bog aber die nächste Möglichkeit rechts ab, wendete und fuhr die Straße wieder hoch und musterte mich, als er in Höhe der Bushaltestelle war. Aber wieder fuhr er an mir vorbei; in dem Moment konnte ich nachvollziehen, wie sich die Huren in den Schaufenstern der Herbertstraße auf St. Pauli oder im Rotlichtviertel in Amsterdam fühlen müssen, wenn potentielle Freier auf und ab gehen und erst mal „Fleischbeschau" halten und die „Ware begutachten". Letztlich machte ich ja hier auch nichts anderes als mich anzubieten und gleich vielleicht zu prostituieren; das wurde mir durch die Situation jetzt sehr deutlich. Wieder wendete er in einiger Entfernung seinen Jaguar, was er sicherlich nicht getan hätte, wenn er nach der „Begutachtung" kein Interesse gehabt hätte. Meine Unsicherheit besserte sich schlagartig, meine Nervosität blieb dennoch. Ich trat etwas aus dem Bushaltestellenhäuschen hinaus direkt an die Haltebucht der Bushaltestelle, damit er mich noch besser im Scheinwerferlicht sehen kann. Und tatsächlich schaltete er, da kein Gegenverkehr kam, das Aufblendlicht ein, als er sich wieder näherte. ...
    ... Fühlte ich mich erniedrigt, dass er begutachten wollte, ob ich ein „Stricher" nach seinen Vorstellungen bin? Nein, ich empfand es zu meinem eigenen Erstaunen sogar als erotisch. Er hielt neben mir an, ich ging zur Beifahrertür und öffnete diese mit zittrigen Fingern. Es drang Wärme aus dem Wageninnern nach draußen. Offenbar hatte er es schön warm gemacht mit Blick darauf, was er vorhatte. Er winkte mich mit einem freundlichen Lächeln zu sich ins Auto mit den Worten: „Ich glaube, wir haben eine Verabredung über's Internet ausgemacht, oder?" Ich setzte mich ins Auto und erwiderte dabei: „Ja genau! Schön, dass Du da bist. Ich hatte etwas Bedenken, dass Du einfach weiterfährst." Er lachte nur darüber und fragte: „Wohin jetzt?" Da war es wieder, dieses absolute Selbstbewusstsein und diese Zielstrebigkeit! Ich antwortete, dass der Schulparkplatz mehrere Auffahrten habe und der abgelegenste Teil ca. 150 Meter auf der linken Seite sei. Er fuhr an und nur wenige Sekunden später bogen wir schon auf den Parkplatz ab. Er verschaffte sich einen Überblick über die Parkbuchten und derweil verschaffte ich mir mit verstohlenen Blicken einen Überblick über diesen Mann, dem ich gleich den Schwanz blasen soll. Er war tatsächlich eine männliche Erscheinung, groß, durchtrainiert, Anfang 50 (so wie ich jetzt) und wirkte, was das Wichtigste für mich war, wirklich sehr gepflegt; es gab also keinen Grund direkt wieder aus dem Auto zu springen. Er fand sehr schnell einen passenden Platz, der wirklich nur ...
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