1. Thao II - Teil 03


    Datum: 20.05.2023, Kategorien: BDSM Autor: bySena78

    ... als Strapaze empfand. Wie sagte Herbert immer? Hilf denjenigen, die auch Hilfe wollen. Es war vielleicht zu einfach gedacht, aber die Richtung seines Rates stimmte.
    
    Sie hatte sich auf dem Weg zu ihrem Auto noch einmal zu dem Haus umgesehen. Tatsächlich stand der Junge an dem Küchenfenster und sah ihr nach. Sie hob ihre Hand zum Abschied, dann verdrängte sie ihn aus ihren Gedanken.
    
    Zurück im Büro
    
    Thao hörte schon von weitem die Stimme des Herrn Erlenbergs. Der sonst so belebte Flur der Einrichtung war wie leergefegt. Nur an seinem anderen Ende war eine junge Frau zu sehen, die hastig ihr Zimmer wechselte. Erlenberg hatte eine gewichtige Stimme in der Stadtkämmerei. Er war es, der letzten Endes darüber entschied, wie viel Budget die Einrichtung im nächsten Jahr erhalten würde und mit welchen Auflagen es verbunden war. Er wusste um seine Macht und ließ sie jedem spüren, der in seine Nähe kam.
    
    Thao ging in das Büro, ohne großartig Notiz von dem 1.90m großen, schlanken Mann zu nehmen. Er war Ende dreißig, hatte ein durchschnittliches Gesicht, trug einen hellgrauen, modischen Anzug mit dunkelblauen Hemd und schwarzer Krawatte, roch nach teuren Herrenparfüm, und hatte mehr Gel in seinen Haaren als ein sechzehnjähriger Teenager.
    
    „Frau Nguyen! Schön das auch sie sich irgendwann einfinden."
    
    Wie gerne hätte sie seine dargebotene Hand ignoriert, aber Herberts flehender Blick ließ sie dennoch danach greifen.
    
    „Guten Tag, Herr Erlenberg. Wie geht es ihrer ...
    ... Frau?"
    
    Sie grinste zu ihm hoch, wohl wissend, dass ihm diese Frage unangenehm war. Er hatte einige Frauengeschichten am Laufen, davon einige auch in der Stadtverwaltung. Doch bisher hatte ihm keine seiner Affären schaden können, er schien das zu sein, was er darstellte, eine schmierige Viper, die sich durchs Leben schlängelte.
    
    „Ich denke gut. Vielen Dank der Nachfrage."
    
    Herbert blickte traurig zu Thao hinüber. Sein Blick verhieß nichts Gutes.
    
    „Wollen Sie Frau Nguyen die Nachricht mitteilen? Oder soll ich das lieber ...? Ach wissen Sie was, Herr Behring, als direkter Vorgesetzter, ist das eine Last, die ich ihnen nur zu gerne abnehme. Immer schwer wenn persönliche Bindungen im Spiel sind."
    
    Erlenberg setzte sich halb auf Thaos Schreibtisch und blickte auf sie herunter. Sie sah zu ihm auf, gespannt darauf, was er ihr zu sagen hatte. Etwas Gutes konnte es nicht sein, Herberts Gesicht sprach Bände.
    
    „Frau Nguyen ich muss ihnen mitteilen, dass künftig nur noch die Mittel für vier Sozialarbeiterstellen in ihrer Abteilung reichen werden. Ich habe mit Herrn Behring gesprochen und da sie und Frau Herbst die kürzeste Dienstzeit aufweisen, werden wir uns von einer von ihnen, im nächsten Jahr, verabschieden müssen. Es ist sehr schade, sie beide haben sich so engagiert eingebracht, aber so ist das Leben nun mal, leider."
    
    Er sah betrübt auf die junge Frau herunter, die, sichtlich erschrocken, zu ihm aufblickte.
    
    „Normaler Weise würde ich Herrn Behring in diesem Fall entscheiden ...
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