1. Die Schaufensterpuppe Kap. 10


    Datum: 30.05.2023, Kategorien: Fetisch Autor: byHeMaDo

    ... vorbei war. Ich ließ die letzten Jahre in meinem Geist Revue passieren und außer dem Tag, als ich Gertrud mit ihrem Bruder gesehen hatte, an dem sie sich so innig umarmt hatten, fiel mir nichts ein, was ich daran bereuen würde. Es war zwar anstrengend und eintönig gewesen aber es war auch eine schöne Zeit gewesen. So entspannt wie im Schaufenster oder im Laden stehend, hatte ich mich zuvor noch nie gefühlt, was sicher auch an den Medikamenten gelegen haben musste.
    
    Ich schreckte auf, als ich eine Berührung an der Schulter spürte. Es war Gertrud, die eben noch neben mir gestanden hatte. Sie hatte eine große Papiertüte vom Bäcker in der Hand und sah überrascht zu mir.
    
    Auch ich war überrascht, daß ich davon, wie sie zum Bäcker gegangen war, nichts mitbekommen hatte. Es fühlte sich an, als ob ich aus dem Dämmerzustand aufgewacht wäre, doch ohne die Medikamente konnte das doch gar nicht gehen. Oder vielleicht doch?
    
    Weiter darüber nachdenken konnte ich nicht, denn Gertrud fasste mich an der Hand und wir gingen in den Laden. In der Teeküche legte sie die Tüte auf den Tisch und ich kochte Kaffee für die Anderen. Ingrid kam mit 1706 herein, als der Kaffee fertig war und kurz darauf kam Heike zusammen mit Julia herein. Ich meinte gesehen zu haben, daß sie sich bis eben noch an den Händen gehalten und sich gerade erst gehen gelassen hatten. Doch da konnte ich mich auch geirrt haben.
    
    Nachdem die Anderen gefrühstückt hatten, gingen wir in den Laden, wo 1706 und ich in zwei ...
    ... Nischen gebracht wurden. Wir bekamen beide Kleidung aus der Auslage angezogen und mussten nun still stehen bleiben.
    
    Julia sah zu uns und sprach kurz mit Heike. Diese holte einen einfachen Riemenbody, den sie Julia anlegte und stellte sie vor eines der Regale.
    
    Gertrud, Heike und Ingrid nahmen auf den Sesseln der Sitzecke Platz und begannen damit, Pläne für den Umbau des Hauses zu machen. Irgendwann stand eine der Drei auf, holte Stift und Papier und sie begannen, etwas zu zeichnen.
    
    Zwar kamen immer wieder Kundinnen und Kunden um etwas zu kaufen aber auch Gäste mit denen die Drei nach oben gingen.
    
    In den folgenden Tagen machten die Drei immer genauere Pläne über den Umbau und bezogen auch Erika und mich mit in ihre Pläne mit ein. In den folgenden Wochen gingen die Planungen gut voran und irgendwann bestellte Gertrud einen Architekten, der sich alles ansehen und die Bauplanung durchführen sollte.
    
    Dabei verliefen die Tage immer ähnlich. 1706 und ich blieben allerdings abwechselnd für jeweils eine Woche im Schaufenster, bis Julia darum bat, davon nicht ausgeschlossen zu bleiben. Also wechselten wir uns nun zu dritt ab. 1706 schaffte es dabei immer besser, über länger Zeit regungslos stehen zu bleiben, was ich angesichts der Tatsache, daß sie nie die Medikamente bekommen hatte, sehr bemerkenswert fand, doch auch ich schaffte es häufig, in den Dämmerzustand zu fallen. Als ich Gertrud danach fragte, ob sie mir die Medikamente gab, verneinte sie dies. Ich unterhielt mich ...