1. Die Entscheidung


    Datum: 26.06.2023, Kategorien: Romantisch Autor: sokrates

    ... nachdem wir die große Stadt hinter uns gelassen haben, konnte ich die herrliche Ruhe im Nationalpark Donauauen genießen. Die Mädels waren meist hinter mir, sie hatten sich viel zu erzählen. Mir blieb Zeit, mich an die Protestbewegung von 1983 in den Stopfenreuther Auen zu erinnern. Ich war damals ganz einfach noch zu jung, um mich an den Au-Besetzungen zu beteiligen. Sonst wäre ich schon gerne ein Teil dieser Geschichtsschreibung gewesen.
    
    Bei einer Rast, druckste Aileen herum wegen unserer Übernachtung. Ich hatte eine nette Unterkunft in Hainburg an der Donau gefunden. Direkt an der Donau; "Zum Goldenen Anker". Ein Doppel und ein Einzelzimmer. Das stellte sie ein wenig zufrieden, irgendetwas war noch.
    
    Ich erreichte als Erster unseren Zielpunkt, das Heidentor in Petronell-Carnuntum. Es dauerte etwas, bis die beiden in der Ferne auftauchten. Sie bummelten herum. Klar sie hielten ihre Händchen, dann gab es wieder ein Küsschen und dann fiel bei mir der Groschen. Wieso sah ich das Offensichtliche nicht früher. Die beiden Mädchen waren ein Paar! Es hatte wohl Krach gegeben und deshalb kam Aileen mit auf die Reise. Wollte sie Franziska damit bestrafen?
    
    Etwas Längerfristiges mit Aileen hätte ich mir nie vorstellen können. So eine junge Partnerin bedeutet nur Trouble. Ein Urlaubsflirt ja, was gibt es schöneres als so ein bezauberndes Mäderl. Aber den Alltag teilen, das war eine ganz andere Nummer. Das war jetzt schon eine saublöde Situation. Das Einzelzimmer, naja das habe ...
    ... ich wohl für mich gebucht.
    
    Wie geplant sahen wir uns die Ausstellungen in Carnuntum an. Als Franziska auf Toilette war, tat sie sehr zerknirscht. Das alles blöde gelaufen wäre, irgendwie ist im Golden Harp alles wiedergekommen und wüsste nun, dass sie schon noch sehr verliebt in Franziska wäre. Mittlerer weilen kannte ich sie schon recht gut. Die Rücksicht auf meine Gefühle beliefe sich bei ihr in ganz schmalen Grenzen.
    
    Ich machte gute Miene zum bösen Spiel. Das gab mir die Gelegenheit, die zwei Mädchen zu vergleichen. Franziska war um 2 Jahre älter als Aileen, sah aber trotzdem wie 16 aus. Sie hatte kaum eine Taille und wenig Hüften. Ihr Hintern war klein, aber sah trotzdem in Radlerhose sehr knackig aus. Ihr Gesicht war hübsch, hohe Wangenknochen gaben ihr ein leicht slawisches Aussehen. Dazu die Kurzhaarfrisur, das verlieh ihr einen androgynen Look. Waren sie glücklich? Ich konnte mir Aileen als Lesbierin schwer vorstellen. Wer war wohl der Mann in dieser Beziehung? Nur mit Mühe konnte ich ein lautes Auflachen unterdrücken.
    
    Im Goldenen Anker kam es zu einem kleinen Eklat. Franzi wollte umgehend mit dem Zug nach Wien zurückkehren, alles war ihr so peinlich. Aileen beruhigte sie. Ich wollte auch, dass sie bliebe. Auch ihr Angebot, das Einzelzimmer zu nehmen lehnte ich ab. Etwas traurig war ich dann schon, so alleine, da hätte ich mir einen schöneren Abschied gewünscht.
    
    Zum Abendessen hatten wir es nicht weit, wir blieben im Hotel, auf der Terrasse mit Donaublick. ...
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