1. Der Seelentrinker Teil 5 von 7


    Datum: 28.06.2023, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byNimmermehr

    ... Punkt. Er wartete hinter der Tür und konnte das Treppenhaus perfekt beobachten. Jetzt brauchte er nur noch ein wenig Geduld ...
    
    Zwei Mal liefen wohl Hausbewohner die Treppe hoch. Das hörte er am Tritt. Das konnte sie nicht sein. Aber nach 10 Minuten kam sie von einem der höheren Stockwerke. Vorsichtig spähte der durch das kleine Loch in der Scheibe. Das Korridorlicht war aus. Er konnte deswegen vom Treppenhaus aus nicht gesehen werden.
    
    „Ja!
    
    Die kleine Bitch."
    
    Er nahm einen vorbereiteten Waschlappen, öffnete das Fläschchen mit dem Chloralhydrat und nässte den Lappen gut ein. Das Chloralhydrat würde sie nicht bewusstlos machen. Es war nicht so stark wie Chloroform.
    
    Aber es reichte, um sie sofort wehrlos zu machen -- so wehrlos und willfährig, wie ein Mädchen ihres Alters nach einer halben Flasche Wodka.
    
    Er wartete bis sie an der Tür vorbei war. Dann öffnete er sie und näherte sich schnell von hinten.
    
    Sie hatte keine Chance gegen ihn.
    
    Der Waschlappen erstickte ihre Hilferufe und mit jedem Versuch zu schreien, atmete sie mehr von der Chemikalie ein.
    
    Tiger wartete am Wagen und mit ihm die präparierte Spritze mit dem Ketamin.
    
    Judith
    
    Judith Ehrenreich stieg in den dunklen BMW. Ihre Uniform war hinter den dunkel getönten Scheiben quasi nicht zu erkennen, umgekehrt konnte man aber alles sehen, was da draußen um den Wagen herum so alles passierte.
    
    Es war auf den ersten Blick ein Zivilfahrzeug, ausgestattet mit modernster Verkehrsüberwachungstechnik ...
    ... -- Radar zur Geschwindigkeitsmessung vorn und hinten, ein Computer der ständig die Abstände der verschiedenen Fahrzeuge anzeigte, natürlich Kameras um all das zu dokumentieren und ständige Vernetzung mit dem Zentralrechner, um Fahrzeuge und Halter oder auch Firmen in Sekundenschnelle überprüfen und die „üblichen Pappenheimer" schnell identifizieren zu können.
    
    Eben alles, was man sich als Polizistin für die Verkehrsüberwachung so wünschte. Blaulicht, Sirene und das „Bitte Folgen -- Rechts Ranfahren Schild" auf Knopfdruck.
    
    Sie mochte ihren Job bei der Verkehrsüberwachung rund um Frankfurt. Es wurde nie langweilig und der tägliche Kick Adrenalin war auch garantiert.
    
    Max, ihr regulärer Partner war seit drei Wochen krank. Sie hatten ihr stattdessen diesen Markus Held zugeteilt.
    
    Sie mochte ihn nicht.
    
    Er war wegen rassistischen Verhaltens aufgefallen und jetzt auf „Bewährung" zur Verkehrsüberwachung strafversetzt worden.
    
    Das war eine mehr als unschöne Sache, die da letztes Jahr rund um den Hanauer Weihnachtsmarkt passierte. Ging gut durch die Presse und hatte die Polizei viele Sympathiepunkte gekostet.
    
    Hätte der Kerl nicht doch noch die Kurve gekriegt und dabei ein paar Menschenleben gerettet, würde er jetzt wohl etwas anderes machen.
    
    Zum Beispiel selbst einsitzen!
    
    Und warum man den jetzt gerade zu ihr gesteckt hat ... Eloah bewies einmal mehr seinen Sinn für Ironie und Humor.
    
    Judith Ehrenreich -- das war doch selbst für die Blinden als typisch jüdischer ...
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