Der Seelentrinker Teil 5 von 7
Datum: 28.06.2023,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byNimmermehr
... nichts Schlechtes.
Ich habe Marius gesagt, dass nur wenige Menschen einen Wunschring nötiger hätten, als er.
Das stimmt.
Ich habe ihm gesagt, dass ich ihm helfen werde.
Es stimmt aber auch, dass ich nicht nur Gutes bewirke und auch gar nicht bewirken will. Dafür wurde ich nicht geschaffen.
Ich bin ein Seelentrinker.
Nur trinke ich nicht jede Seele.
Die von Marius will ich nicht und ich nehme ihm nur etwas Kraft für seine Wünsche. Das muss ich tun. Dafür „esse" ich eben seine Seele auch nicht auf.
Ich will eine andere Art von Seelen.
Das würde sich nur ändern, wenn Du Dich selbst änderst Marius. Wenn Du „ein dunkler Herrscher auf dunklem Thron" werden wolltest. Dann wärest Du wirklich interessant für mich.
Genau das sind die Seelen, von denen ich mich nähre.
Verstehe es nicht falsch Marius. Du bist für mich ein Medium. Ein Mittel zum Zweck, eine Zwischenstation, um meiner eigentlichen Bestimmung zu folgen."
„Ich soll Dich weitergeben an jemanden der „schlecht" und „böse" ist?"
„Ich habe Dir jetzt alles gesagt. Mehr darf ich nicht, selbst wenn Du es Dir wünschen solltest. Vertraut mir, auch wenn der Tag noch sehr viele Überraschungen bereithalten wird."
Marius entspannte sich. Sabina wollte gerade die Hand vom Ring wegziehen, als sie das Wispern wieder hörte:
„Wir sind jetzt unter uns. Marius kann uns nicht hören. Ich spüre, dass Dich drei Fragen bewegen, Sabina."
Sabina nickte.
„Ich will sie Dir nicht direkt beantworten, ...
... aber zeigen. Das wird vielleicht alles nicht genau so kommen, wie Du es siehst. Aber Du wirst verstehen, was im Kern passieren kann.
Ich helfe Euch wirklich. Und nein, er hat mich nicht eingesetzt, um einen Zauber auf Dich zu legen. Die Sympathie kam ganz von selbst. Doch sieh!"
Und für einen kurzen Augenblick schloss Sabina die Augen und sah.
Dann wurde der Ring wieder kühl, die Stimme war weg und auch der Druck in ihrem Kopf.
Marius schien von all dem wirklich nichts bemerkt zu haben.
Der Ring schwieg. Und zurück blieben auch Marius und Sabina, die jetzt beinahe noch mehr Fragen als Antworten hatten.
Die Falle
Caplan hatte die Kleine aus dem Haus kommen sehen. Sie war hübsch. Ein blonder, kleiner Engel. Eigentlich durfte sie nach seinem Geschmack ruhig ein wenig älter sein.
Sie ging zum Haus wo Hamids Eltern und auch dieser Krüppel wohnten. Caplan folgte ihr langsam und gab Tiger ein Zeichen mit dem Wagen nachzukommen.
Sie verschwand im Hauseingang.
Caplan folgte ihr mit Abstand. Als er am Eingang ankam, war dieser zu. Er klingelte einfach irgendwo. Es summte prompt als Antwort. Die Tür war auf.
Er betrat das Haus.
Der Fahrstuhl war defekt.
Also musste sie in jedem Fall durch das Treppenhaus gehen.
Er ging ins Treppenhaus. Bei der Verbindungstür zum Korridor der ersten Etage war an einer Stelle das Sicherheitsglas gebrochen. Eine kleine Lücke, durch die man bequem hindurchsehen konnte, ohne selbst gesehen zu werden.
Der perfekte ...