Realität
Datum: 03.08.2023,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byNNNM
... sich.
Einen Augenblick herrschte Stille am anderen Ende, und er hätte beinahe schon wieder aufgelegt, als er Kays nervöse Stimme flüstern hörte. "Bist du es, Tobias?"
"Ja." sagte er. Er hatte ein komisches Gefühl im Bauch. Die Frau, die ihm so viel Freude geschenkt hatte, ihn aber auch so schamlos benutzt hatte, und die er, so wie es aussah, durch seine Warnung gerettet hatte, war am anderen Ende, und er wusste nicht, was er davon halten sollte.
"Ich weiß nicht, was ich machen soll...." sagte sie. Er hörte einige komische Geräusche, als ob sie Schwierigkeiten hätte, ihr Stimme unter Kontrolle zu halten. "Sie sind hinter mir her." Er hörte ein Rascheln, dann ein "Schhhh..."
Er wartete.
"Du bist der einzige, dem ich noch vertrauen kann."
"Was ich von dir nicht gerade sagen könnte," entfuhr es ihm, und sofort bereute er seine Worte.
An der anderen Seite herrscht lange Zeit Stille.
"Tut mir leid. Es war nicht so gemeint." sagte er schließlich. "Es ist nur..."
"Schon gut, du hast ja recht." Sie schien zu überlegen. "Ich kann nicht rückgängig machen, was ich getan habe. Und ich kann verstehen, wenn du nein sagst. Aber ich brauche unbedingt ein neues Versteck."
Jetzt war es also heraus. Sie war immer noch auf der Flucht und brauchte seine Wohnung als Versteck. 'Wieder einmal will sie dich nur für ihre Zwecke benutzen.' ging es ihm durch den Kopf.
"Nein, das geht nicht." sagte er dann. "Meine Wohnung wird überwacht. Sie würden dich sofort finden. ...
... Überhaupt... ich vermute, dass sie deinen Anruf schon zurückverfolgen."
Auf der anderen Seite herrschte entsetztes Schweigen. "Dann... dann..." Mehr brachte Kay nicht heraus.
Doch in Tobias Kopf spukte eine Idee herum.
"Vielleicht kann ich etwas arrangieren. Kannst du mich in ein paar Stunden wieder anrufen?"
"Ja. Im Augenblick bin ich sicher. Glaube ich. Aber wenn der Anruf zurückverfolgt wurde, kann ich nicht mehr lange hierbleiben."
"Bis dann!" Er legte auf, und kaum, dass die Leitung wieder frei war, wählte er Mayerhoffs Nummer. Wie er gehofft und vermutet hatte, befand sich sein Chef noch in seinem Büro.
"Hören Sie, Mayerhoff!" sagte Tobias mit entschlossener Stimme, kaum dass der sich gemeldet hatte. "Ich habe gesehen, wie Frau Kaszinsky exekutiert worden ist. Ich möchte mit Leuten, die so etwas machen, nichts zu tun haben. Ich werde nicht mehr kooperieren."
Am anderen Ende der Leitung herrschte Schweigen. Tobias konnte regelrecht hören, wie es in Mayerhoffs Gehirn arbeitete. Als er schließlich sprach, tat er es langsam und unsicher.
"Kaszinsky? Nie gehört," sagte er, und Tobias meinte die Lüge in seiner Stimme geradezu spüren zu können. Er wartete.
"Könnte es nicht sein, dass Sie das nur halluziniert haben? Die ganzen Substanzen haben manchmal seltsame Nebenwirkungen."
"Sie haben mich gestern vor Feierabend noch gefragt, ob sie, also Irene Kaszinsky, irgendwelche Bemerkungen gemacht hat."
"Ich habe Sie gefragt, ob Sie noch irgendwelche ...