1. Klone Training Teil 12


    Datum: 08.08.2023, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: bydisguise51

    ... brauchst du erst einmal nicht. Beuge dich mal über den Tisch. Ich befreie dich." Es machte mir überhaupt nichts aus, mit dem Oberkörper auf dem Tisch liegend, ihr mein Hinterteil zu präsentieren. Sie drückte irgendwie auf eine Stelle nahe meinem Steißbein und griff mir mit der anderen Hand beherzt zwischen die Beine. Problemlos ließ sich der Störenfried entfernen.
    
    „Dort auf dem Stuhl liegen deine Sachen. Zieh dir bitte etwas an." Dann begann sie mit einer kurzen Erklärung. Du hattest einen Unfall, bei dem dein Gehirn ziemlich in Mitleidenschaft gezogen war. Jetzt sieht alles wieder gut aus. Allerdings möchten wir wissen, wie es mit deinem Erinnerungsvermögen bestellt ist. Ich habe dir nebenan ein kleines Appartement einrichten lassen. Dort steht auch ein kleiner Bildschirm zur Texteingabe. Du kannst auch einfach diktieren. Ich möchte, dass du dich soweit wie möglich zurückerinnerst und deine Erlebnisse dokumentierst. Wenn du magst, gerne auch in Form kleiner Geschichten. Dann ist es später beim Lesen unterhaltsamer."
    
    Ich nickte nur zur Bestätigung. Zu viel Durcheinander gab es im Augenblick in meinem Denkapparat. Sarah führte mich in mein neues vorübergehendes Zuhause und erklärte mir die digitale Sekretärin. Dann musste sie wieder weg und da ich ja nichts Besseres zu tun hatte, begann ich zu diktieren.
    
    „Ich komme mir vor, wie beim Straßenbau vor 100 Jahren.
    
    Irgendetwas hämmert wie wild in meinem Kopf...."
    
    Komisch, das früheste Datum, welches mir in den Kopf ...
    ... kommt ist der 2. April 2052.
    
    Was war davor? Man wird sehen.
    
    Jedenfalls sprudeln die Worte nur so aus mir raus. Ich diktiere, ohne groß nachdenken zu müssen. Der Bildschirm füllt sich in Windeseile. Irgendwann finde ich es merkwürdig, dass ich offensichtlich immer leiser diktiere um dann ganz zu verstummen und nur noch denke, was ich da so erlebt habe. Trotzdem laufen die Zeilen immer weiter über den Bildschirm.
    
    Da öffnet sich die Tür und als ich mich umdrehe, lächelt Sarah mich an. Nein, das ist nicht Sarah. Das ist Susi. Sie trägt das blonde Haar offen und keinen sterilen Kittel, sondern einen luftigen Seidenkimono, der nur mit einem Gürtel um die Taille zusammengehalten wird. Ich bewundere die Perfektion dieses Körpers ohne dabei irgendwelche Gedanken zu hegen, wie ich sie aus meiner Vergangenheit in Erinnerung zu haben scheine.
    
    Als Susi mich erreicht, schließe ich die Augen, nehme aber trotzdem ihre Körperlichkeit voll wahr. Sie umarmt mich, drückt sich an mich. Ich spüre jede Kontur ihres Luxuskörpers. Susies Lippen nähern sich den meinen. Sie berührt meinen Mund, öffnet ihre Lippen leicht und schiebt mir ihre Zungenspitze mit leichtem Druck in den Mund. Bilder der Erinnerung überfluten mich.
    
    Ich bin verwirrt. Es ist etwas Anderes, sich an etwas zu erinnern, das wie ein Film abläuft, oder dasselbe in Realität am eigenen Körper zu erleben. Susi lässt von mir ab. Fast bin ich etwas enttäuscht. „Ich glaube, du musst die Lust am Körperlichen erst wieder lernen. ...
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