1. London Calling 06


    Datum: 26.08.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen, Autor: byplusquamperfekt

    ... Expansionspolitik unserer Firmenbesitzerin weiter. Die Schweiz, Österreich und die Beneluxländer wurden erschlossen. Wir interviewten Leute für die neu geschaffene Liaison Position für die Schweiz und Österreich, allerdings nur vier von insgesamt vierzig Bewerbern, davon zwei, die bereits in der deutschen Bestellannahme arbeiteten, unter anderem auch die Schottin, die sich wohl gute Chancen ausrechnete, weil sie mich noch aus der Bestellannahmekannte. Die zweite Dame war Engländerin, hörte auf den schönen Name Lilly und hatte eine französische Mutter, sprach also sehr gut Französisch, was für die Position auch immens wichtig war.
    
    Wir entschieden uns für sie. Sie war klein, hatte dunkelblondes Haar und eine unglaubliche erotische Ausstrahlung. Wenn ich ihr etwas am Computer erklärte oder neben ihr stand, wehte mir ihre Weiblichkeit sozusagen um die Ohren. Ich bekam richtig Bedenken, ob das auf Dauer gut gehen würde.
    
    Dann gab es allerdings eine weitere Firmenparty, um die Eröffnung der neuen Märkte zu feiern und sie verliebte sich dort in einen Typen aus der Finanzabteilung, kam mit ihm auch kurz darauf zusammen. Wir verstanden uns richtig gut, nur Michelle hatte öfter etwas an ihr auszusetzen, weil sie zum Teil die Dinge, die sie ihr auftrug nicht oder nur schlampig erledigte. Sie versuchte sie als Ihre Urlaubsvertretung anzulernen und irgendwie kam es auch dabei öfter zu Reibereien.
    
    Ich hielt mich raus, denn ich hatte keinerlei negative Erfahrungen mit ihr, im ...
    ... Gegenteil, sie hielt mir den Rücken frei und übernahm einen Teil meiner Tätigkeiten, wenn ich Pappkartons voller Rechnungen kontrollieren musste. In Gedanken war ich auch die meiste Zeit bei der bevorstehenden Premiere meines Stückes.
    
    Die letzten Proben hatte ich mir nicht mehr angesehen, da Kev alles im Griff hatte und auch die Schauspieler wirklich ein Gefühl für das Stück entwickelt hatten. Ich bekam für den Premiere-Abend nur zwei Plätze auf der Gästeliste, später dann mehr. Also lud ich Sara und nach einiger Überlegung Bill zur Premiere ein. Immerhin war durch ihn der Stein ins Rollen gebracht worden, ich glaube nicht, dass ich ohne ihn jemals darauf gekommen wäre, ein Theaterstück zu schreiben. Mit Filmskripten hatte ich schon mal geliebäugelt.
    
    An einem Mittwoch Anfang November war es dann endlich soweit. Die Premiere war ausverkauft und Bill zeigte mir die anwesenden Pressemitglieder, an diesem Abend vom Independent, dem Evening Standard und der Times. Das Theater hatte einen guten Ruf, auch und gerade für ihre Aufführungen klassischer griechischer Dramen, deshalb zog es eben auch hochkarätige Kritiker dorthin. Während der gesamten Vorführung warf ich immer wieder Seitenblicke auf die drei Herren, um erste Reaktionen ausmachen zu können, aber bis auf das eine oder andere Grinsen an den etwas lockereren Stellen, war nichts abzulesen.
    
    Es war eine eigenartige Erfahrung, mich und die neben mir sitzende Sara auf der Bühne dargestellt zu sehen. Vorher in den Proben hatte ...
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