London Calling 06
Datum: 26.08.2018,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
Autor: byplusquamperfekt
... ging mit ihnen aber hinterher noch in Bobs Haus. Er zeigte mir stolz sein nun fertiggestelltes Studio. Und er schien auch zunächst ganz gut Knete damit zu machen. Er trank jetzt nur jeden zweiten Tag und dann auch nur in Maßen. Insgesamt schien er erheblich ruhiger und ausgeglichener. Ich erzählte ihm in groben Zügen von der Sache mit Chris und dem Besuch der Polizei.
„Hab dir doch immer gesagt, dass sie eine Hexe ist. Sei froh, dass sie weg ist, sonst hätte sie dich vielleicht auch noch kalt gemacht."
Er hatte Chris nie besonders gemocht und schien eher froh, dass sie nun von der Bildfläche verschwunden war. Ich wollte mich auf keinen Streit mit ihm einlassen, also verzichtete ich auf eine Entgegnung. Ich stellte in Aussicht, dass ich das eine oder andere Stück in seinem Studio einspielen würde und er machte mir ein generöses Spezialangebot für den Preis. Da ich am nächsten Tag noch arbeiten musste, verschwand ich kurz darauf.
Für den Rest des Monats stand nur noch Arbeit auf dem Programm. Wir bekamen so viele Aufträge rein, dass es auch mit einzelnen Überstunden nicht mehr zu bewältigen war. Ich arbeitete von sieben Uhr bis Mittag in der Bestellannahme, ging dann für einige Stunden rüber ins Lager, um für den neuen Job angelernt zu werden und kehrte dann wieder in die Bestellannahme zurück. Dort arbeitete ich bis neun, zehn und einige Male bis elf Uhr abends weiter.
Die Firma bezahlte uns Taxis nach Hause, wenn wir so spät noch arbeiteten und ließ uns Pizza ...
... kommen. Wir hatten zudem einen Wettbewerb laufen, wer die meisten Aufträge in einem Zeitraum von zwei Wochen bearbeitete. Trotz meiner halbtägigen Abwesenheiten hatte ich doppelt so viele Aufträge und im Schnitt dreimal so viele eingegebene Artikel wie alle anderen und gewann den Wettbewerb, wie gewöhnlich ziemlich ungefährdet. Das hing aber auch damit zusammen, dass ich wirklich immer mit unter den letzten war, die gingen.
Dieses Aufblühen von mir in Konkurrenzsituationen hatte mit meiner Jugend zu tun, die ich vornehmlich um Tartanbahnen rennend verbrachte. Es steckte irgendwie immer noch in mir drin. Ich jagte meine eigenen Rekorde, wie damals über fünf- und zehntausend Meter. Mir machte die Sache dadurch auch richtig Spaß. Es ging mir gar nicht darum, besser als andere zu sein. Ich wollte einfach sehen, was ich drin hatte.
Ich bekam eine ordentliche Prämie. Bei den Wettbewerben zuvor hatte es immer nur Kleinigkeiten gegeben, irgendwelche Gutscheine für einen Laden namens Marks and Spencer. Diesmal gab es fünfhundert Pfund. Zusätzlich konnte ich mir auch noch Schmuck in Höhe von zweihundert Pfund aussuchen. Ich nahm eine Armbanduhr, ein paar Broschen und Anhänger für meine Mutter. Über Weihnachten wollte ich ja wieder nach Deutschland.
Ich konnte es aber trotzdem nicht ertragen, dass Sara wütend auf mich war. Kurz vor ihrem letzten Auftritt hatte sie mir erzählt, dass sie jetzt zu einer Yoga-Gruppe bei einem indischen Lehrer ging, immer mittwochs. An dem ersten ...