London Calling 06
Datum: 26.08.2018,
Kategorien:
Erotische Verbindungen,
Autor: byplusquamperfekt
... Ich kann es mir ja mal angucken. Ist das nur mittwochs?"
„Montags und mittwochs. Ich gehe immer Mittwoch hin. Vielleicht guckst du dir Gruppe montags an? Ich hab dir zwar vergeben, aber ich weiß nicht, ob ich so tun kann, als ob nie etwas geschehen wär. Ich bin immer noch total sauer auf dich."
„Okay. Ganz wie du willst."
Sie erklärte mir noch, wo ich das Swanfleet Centre, wo der Unterricht stattfand, finden konnte. Wir umarmten uns zum Abschied und wünschten uns alles Gute zum Weihnachtsfest und Neujahr. Ich war froh, dass wir zumindest wieder halbwegs normal miteinander umgehen konnten.
Ich würde etwas später nach Deutschland fahren. Vorher stand noch die Weihnachtsfeier unserer Firma auf dem Programm, die in unserem Lager stattfand. Es wurde eine Anlage aufgebaut, wo ein DJ die schlimmsten Gassenhauer der letzten zwanzig Jahre an unsere gequälten Ohren brachte, aber da der Alkohol und das Essen umsonst waren, ließ sich selbst das ertragen. Ich hing vornehmlich mit meinen alten Kollegen aus der Bestellannahme ab, die ich seit dem Beginn der Woche mit meinem endgültigen Umzug ins Lager fast ein wenig vermisste.
Ich wurde von der zweiten Soldatenfrau, einer Deutschen, die mit Beeke befreundet war, ziemlich eindeutig angebaggert. Sie war nicht mein Typ, aber durch den reichlich genossenen Alkohol war ich drauf und dran, sie mir zu krallen. Beeke intervenierte aber, nahm mich zur Seite und bat mich, von ihr die Finger zu lassen, da sie zu besoffen und immerhin ...
... ja eine verheiratete Frau war.
Natürlich nahm ich von allen Aktionen Abstand, auch wenn mir ihre Klage „ich will dich doch ficken" und anschließende Bettelei durch und durch ging. Beeke schien noch immer nicht davon überzeugt, dass ich ihr auf Dauer widerstehen könnte und setzte sie nicht lange danach zur Sicherheit in ein Taxi.
Ich seilte mich kurz darauf ab, da ich mittlerweile so breit war, dass alles Weitersaufen nur kniend vor der Kloschüssel hätte enden können. Oder im Bett irgendeiner Kollegin, da man natürlich meine Knutscherei mit der jungen Dame sehr wohl bemerkt hatte und mein Ruf, schwul zu sein, damit endgültig ins Reich der Fabeln verwiesen worden war. Nach den Erfahrungen mit Shirley wollte ich eigentlich von Kolleginnen tunlichst die Finger lassen. ***
In Deutschland tankte ich dann langsam wieder Energie auf, denn ich war völlig ausgebrannt, physisch, psychisch und vor allem emotional. Die ersten Tage schlief ich bald zwölf Stunden. Um zwölf Uhr an Sylvester gab ich mal wieder das Rauchen auf und beschloss, mich erst einmal von Frauen und anderen schädlichen Einflüssen fernzuhalten; mich stattdessen wieder meiner spirituellen und philosophischen Schiene zu widmen.
Ich ging tatsächlich regelmäßig zur Yoga-Gruppe. Sara hatte nicht übertrieben, der Lehrer war großartig und ich verbrachte die ersten Stunden damit, mir die von ihm geforderten „mentalen Notizen" von den Feinheiten in den Übungen zu machen, die er uns im Detail erklärte. Er war Physiker ...