Der Weiberg der Herren
Datum: 30.08.2018,
Kategorien:
CMNF
Autor: Spocky
... auf, mit ihr in das bereit stehende Taxi zu steigen.
Geschafft!
„Herzlich Willkommen, Herr Nachtmann. Ich muss mich im Namen des Herrn Doktors für die
Unannehmlichkeiten der Anreise und des Umzugs entschuldigen. Wundern Sie sich bitte ab sofort über nichts mehr, so ungewöhnlich es Ihnen auch erscheinen möge. Sie werden am Ende ganz sicher angenehm überrascht sein. Öffnen Sie bitte jetzt den Umschlag und lesen sie sich die Unterlagen gut durch. Momentchen, ich mache Ihnen das Licht im Baldachin an.“
Im Umschlag finde ich eine rote Checkkarte aus Plastik und einen Text, der ungefähr die gleichen Entschuldigungen enthält, wie die, welche mir die junge Frau schon nahegebracht hatte, und danach eine Reihe von Dankschreiben allgemein bekannter Leute aus Politik, Film und Fernsehen, Modezaren, Szene-Fuzzies und sonstigen Jetset-Typen, die angeblich durch die hier angebotene Erlebnistherapie für alle Zeiten von ihren Problemen erlöst worden seien.
Am Ende wurde noch erwähnt, dass ich nach der Aufnahme, während der Anamnese meines Leidens, noch die Möglichkeit habe, entweder die Therapie abzubrechen oder noch weitere Optionen nach Vereinbarung annehmen könne.
Über eventuelle Kosten finde ich keinerlei Angaben. Geld spielt keine Rolle? Nachtigall, ick hör dir trapsen!
Wir kommen wieder an der gleichen verfallenen Hütte an, wo ich schon heute am Vormittag gewesen war. Wo auch sonst?
Alles geht sehr schnell und einfach. Die junge Frau sagt: „Stecken Sie bitte ...
... ihre Karte in den linken Abstrich des „M“ und nennen Sie das Passwort.“
„Abstrich? Linker Abstrich? Welches „M“?, Welches Passwort?“
Sie zeigt auf das einzige M in dem Satz auf dem Werbeplakat:“ „Rieslings Weine von der Mosel – ein Genuss für Kenner!“ Es ist nur ein M darin.
„Ihr Passwort steht auf der Rückseite der Karte, wenn Sie die Silberschicht abrubbeln. Schreiben Sie bitte ihren vollständigen Namen darunter. Hier ist der Kugelschreiber.“
Da ist ja tatsächlich ein Schlitz! Den hatte ich heute Morgen noch für abgeblätterte Emaille gehalten. Raffiniert! Mein Passwort lautet: “Rotwein“.
Wenn die wüssten, wie nahe ich heute Morgen da schon dran war!
Ich stecke die Karte ein und sage das Passwort. Die Karte verschwindet im Schlitz
Die Tür öffnet sich. Ich blicke in einen langen zweischulterbreiten Gang, der aussieht, wie ein leerer Bergwerksstollen. Die Tür schließt sich pfuffend hinter mir.
Das Licht geht aus. Nur ganz weit vorn, am anderen Ende des Ganges, sehe ich ein schwaches blaues Licht, ansonsten ist es zappenduster, Auch die Eingangstür ist nicht mehr zu erkennen.
„Also los, Alexander Nachtmann, wieder einmal: Rein in den finsteren Bärenarsch!“
So richtig wohl ist mir überhaupt nicht. Ich bin unbewaffnet und habe nicht die geringste Ahnung, was mir hier bevorsteht. Ich taste mich vorsichtig mit nach links und rechts ausgestreckten Armen schrittweise auf das blaue Licht zu.
Plötzlich raunt eine ganz tiefe weibliche Bassstimme:
" Komm, ...