1. Weihnachten zu dritt


    Datum: 03.09.2018, Kategorien: Sonstige, Autor: Aldebaran66

    ... Filzpantoffeln. Die sahen zwar nicht modisch aus, waren dafür aber schön warm an den Füßen.
    
    Wenig später öffnete sie die schwarzen Stahltüren vor dem Kamin, hinter denen noch etwas Glut glühte. Ein wenig mehr Luft, etwas trockenes Holz und schon brannte wieder ein wunderbar warmes Feuer. Dies war ihr inzwischen ins Blut übergegangen. Sie hätte zwar auch die Heizung anmachen können, aber das wollte sie gar nicht. Ein Feuer war einfach schöner.
    
    Dann fing sie an zu lesen und versank schon wenig später in der Geschichte.
    
    Heinrich hatte recht gehabt. In diesem Roman hatte der Autor einen großen Wert auf die Darstellung von Körperlichkeiten gelegt. Dafür war die Geschichte selber etwas flach und wirkte eher als Beiwerk. Auch die Historie kam etwas kurz. Es wurde über die Zeit selber, in der der Roman spielte, wenig ausgesagt, eher allgemein genannt. Nichts Spezifisches. Auf hundert Jahre mehr oder weniger, wäre es nicht angekommen.
    
    Trotzdem las Angela weiter, ließ aber sie Seiten aus, die ihr unwichtig vorkamen. Eigentlich suchte sie nur nach den deftigen Szenen.
    
    Doch nach zwei Stunden suchen und lesen war sie mit dem Buch fertig, welches ihr auch keine Neuigkeiten brachte. Also brachte sie wieder zum Regal und stellte es an seinen angestammten Platz.
    
    Weiter las sie die Buchrücken, wobei sie sich schon wenig später tief herunterbeugen musste. Weiter oben schien ihr nichts zu stehen, was sich lohnte. Sie war schon bei dem untersten Brett angekommen, als ihr ein ...
    ... schwarzer Buchrücken auffiel. Er war wirklich vollkommen schwarz und hatte keine Aufschrift. Also zog Angela es aus dem Regal und sah sich die Vorderseite an.
    
    Entweder hatte man das Buch neu eingeschlagen oder es gab wirklich keinen Titel auf der Vorderseite. Zur Sicherheit drehte Angela es einmal um, um sicherzugehen, dass wirklich die Vorderseite zu ihr zeigte. Aber da dort auch keine Buchstaben zu finden waren, öffnete Angela es.
    
    Sie hielt es richtig, das konnte sie gleich erkennen, denn die Schrift war richtig herum. Leider konnte sie es aber nicht lesen, denn es war in Latein geschrieben. Zumindest glaubte Angela, dies zu erkennen. Auch wenn sie diese Sprache nicht kannte, blätterte sie etwas darin herum.
    
    Was Angela zuerst auffiel, waren die vielen Kupferstiche. Eigentlich interessierte sie sich nicht dafür, aber die diesem Fall war es anders. Sie zeigten mehr oder weniger erotische Szenen, wobei sie sehr versteckt mit diesem Thema umgingen. Nichts war wirklich offensichtlich. Oftmals sah man im ersten Moment nicht einmal, worum es überhaupt ging. Erst wenn man sich die Bilder näher ansah, sie auf sich wirken ließ, wurden sie eindeutig, konnten aber auch zweideutig sein. Alles war möglich, nichts musste, alles konnte.
    
    Angela war von dem Buch fasziniert und nahm es mit zu ihrem Sessel. Hier sah sie sich die Bilder lange an und musste so manches Mal schmunzeln, denn des Öfteren waren auch Anspielungen auf etwas zu erkennen. Besonders lächeln musste Angela über die ...
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