1. EINFACH SÜSS UND ZWEIMAL HART


    Datum: 08.09.2018, Kategorien: Verführung Autor: Amanda

    Jetzt konnte ich den bezaubernden Jüngling, den Freund meines Sohnes, so lange umarmen und küssen, wie ich wollte. Das hatte ich nicht erwartet.
    
    Ich dachte, er würde gleich wieder gehen.
    
    Doch er blieb. Jan, mein Sohn, hatte seinen Freund wegen einer Verabredung einfach vergessen. Und nun sass er da, dieser wunderschöne blonde Daniel mit seinen 19 Jahren und erzählte hastig alles Mögliche und lehnte den Cocktail, den ich ihm anbot, nicht ab. Ich glaube, dass es meine Handinnenflächen waren, die fasziniert von seinem kurz geschnittenen Haar zu kribbeln begannen. Ich spürte den Drang, sie zu öffnen - als möchte ich ihm etwas zeigen.
    
    Daniel hat ein Lachen, das kindlich und doch schon männlich rau klingt. Das fiel mir auf, als er zum ersten Mal recht spät am Abend mit meinem Sohn in meine Wohnung kam, um zu übernachten. Da er seinen Latz nicht geschlossen hatte, frug ich ihn diskret, ob er die Ladenschlusszeiten im Supermarkt kenne. Erst verstand er es nicht, dann grinste er, dann lachte er schamhaft wie ein Kind und dann wie ein erfahrener Seemann oder wie ein guter Freund. Er hatte verstanden.
    
    An diesem Abend erinnerte ich ihn nicht an die Ladenschlusszeiten, obwohl er schon wieder offenstand, sein verführerischer Latz. Ich habe ihn vielmehr alles Mögliche gefragt. Und immer hat er mit diesem Lachen geantwortet, meist verhalten, dann laut prustend, dann hüstelnd. Er lachte ganz vergnügt, als ich ihn gefragt habe, ob seine ältere Schwester noch allein leben würde ...
    ... oder schon in einer Beziehung stehe.
    
    "Ach nee", meinte er, "die kennt viele Typen".
    
    "Auf welche Typen steht sie denn?" - habe ich blitzschnell nachgefragt..
    
    Daniel lachte zum ersten Mal breit, beinahe schon obszön: "Auf alle." "Alle?" - ich staunte und zeigte frech und etwas dominant, dass ich das großartig fand. "Mit allen Typen rumzuhängen - warum eigentlich nicht?" Ich kam mir zwanzig Jahre jünger vor.
    
    Es scheint, dass Daniel in seinem Herumreden die Botschaft genau verstanden hatte. Er war ja schließlich auch ein "Typ". Und wenn ich alle Typen zum "Herumhängen" gut fand, na und? Was dann? Jedenfalls hörte er nicht auf, sich in die weiche Couch hinein zu vergraben und seinen Kopf immer offensichtlicher an das große und weiche Kissen zu kuscheln - als wäre das Kissen ein Teddy oder die Schulter einer Freundin. "Hast Du eine Freundin?" - so fragen anbandelnde Teenis oder nervige Mütter, so hätte ich vielleicht auch einmal meinen eigenen Sohnesmann gefragt, wenn ich doof oder wütend gewesen wäre. Doch nun hörte ich mich eben diese Frage stellen.
    
    Was wollte ich denn nur ? Daniel war doch der Freund meines Sohnes - seine Freundinnen gingen mich nichts an. Ich glaube, dass ich errötete.
    
    "Ob ich eine Freundin habe?". Daniel schloss die Augen. Er legte beide Hände erst vor das Gesicht, dann auf seine langen Schenkel, dann auf den Tisch.
    
    Auf dem Tisch lagen meine Hände. Und zwar nach oben offen. Warum weiß ich auch nicht.
    
    Vier Hände auf einem Tisch. Und meine ...
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