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    Datum: 11.09.2018, Kategorien: 1 auf 1, Autor: Reen

    ... mehr, Re", flüstert er mir ins Ohr, umarmt mich, zieht mich an sich. "Da ist keine mehr."
    
    Aus einer seiner Taschen holt er ein Tempopäckchen, nimmt eins raus und trocknet mir die Tränen ab, gibt mir dann das Taschentuch.
    
    "Schnäuz mal", wispert er. Ich sitze zwischen seinen Beinen, eins hat er hinter meinem Rücken aufgestellt, das andere über meine Beine gelegt, seine Arme um meinen Oberkörper geschlungen, mein Gesicht in seine Halsbeuge, in meinen Händen noch das zusammengeknüllte Taschentuch.
    
    Mit einer Hand zieht er eine Tasche auf sich zu, gibt mir daraus eine Tüte Sunkist.
    
    Ich stecke das Röhrchen ein, nehme ein paar Schlucke.
    
    "Ich wusste gar nicht, dass es das noch gibt."
    
    Er brummt irgendetwas, streichelt mir über den Rücken und die Haare.
    
    "Alles wieder okay?", raunt er mir zu und ich nicke, seufze noch mal, bevor ich, an ihn gelehnt, noch einen tiefen Zug aus dem Päckchen sauge. Er nimmt es mir aus der Hand, trinkt auch ein paar Schlucke, gibt es wieder zurück.
    
    "Wieso bist du eigentlich so panisch geworden?", will er dann wissen.
    
    "Die waren IN mir! Hast du sie zerdrückt?"
    
    Er seufzt, nickt dann.
    
    "Soll ich sie noch verbrennen?"
    
    "Ja!"
    
    "Das ist Overkill, Re", gluckst er, lässt mich aber los, kriecht zu der Ecke beim Eingang, wo die Gase und die Pinzette noch liegen.
    
    "Willst du etwa noch kontrollieren, dass sie alle drei hier liegen? Nicht das du nachher noch meinst, es kriecht noch irgendwo eine rum."
    
    Er zeigt mir die Gase wo er ...
    ... die Zecken abgestreift hat. Drei liegen drauf.
    
    "Bist du sicher, dass keine mehr in mir steckt?" Ich habe die Beine angezogen, die Arme rum geschlungen.
    
    Er sieht mich lange an, bevor er sein Feuerzeug aufflammen lässt, und die Gase draußen, unter dem Vordach, anzündet.
    
    "Soll ich nachher noch mal nachsehen?", bietet er dann, mit dem Rücken zu mir, heiser an.
    
    Ich nicke.
    
    "Re?", fragt er krächzend nach.
    
    "Ja", flüstere ich.
    
    Es macht den Anschein, als ob er sich versteift, bevor er den Kopf dreht und mich wieder ansieht. Dann nickt er. Zieht Jacke und Sweatshirt aus, bevor er wieder zu mir kommt, mich wie vorher umarmt. Ich lehne mein Haupt wieder an seine Schulter, streichelnd wandert seine Hand meinen Nacken und meine Schulter entlang.
    
    "Bist du sicher?", wispert er in meine Haare.
    
    Ich nicke. Er atmet tief ein.
    
    "Bist du eigentlich noch mit dem Thomy zusammen?", haucht er so leise, dass ich es fast nicht verstehe. Ich schüttle den Kopf, frage mich wieso er das wissen will und woher er weiß, dass ich mit dem zusammen war, als er so tief einatmet, dass ich fühle wie sein Brustkorb sich ausdehnt, bevor er die Luft zischend ausstößt.
    
    "Okay", murmelt er halb in sich selber. "Leg dich hin Re", wispert er in mein Ohr. Er verschiebt sein Bein und überrascht fühle ich etwas gegen meine Hüfte drücken. Jetzt weiß ich, wieso er nach dem Thomy gefragt hat ...
    
    Ich schmiege mich noch mal an ihn, drücke ein Küsschen auf seinen Hals. Er keucht kurz auf, umarmt mich ...
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