1. Herrenbesuch (2)


    Datum: 15.09.2018, Kategorien: CMNF Autor: Anonym

    Zwei Seelen wohnen, ach! In meiner Brust… Der Goethe-Spruch charakterisierte meinen momentanen Zustand vortrefflich. Die eine Seele, nämlich die, deren Bekanntschaft ich erst heute gemacht hatte und von deren Existenz ich so vollkommen überrascht war, redete auf mich ein, dass ich es tun solle. Schließlich sei dies eine weit größere Herausforderung als alles andere, was ich an diesem Nachmittag bisher gewagt hatte. Und somit natürlich eine erstklassige Gelegenheit, meinen neuen Mut, den erfolgreichen Abbau meiner Hemmungen unter Beweis zu stellen. Mir selbst zu beweisen – nur darum ging es mir letztendlich. Na ja, und was bisher geschehen war, hatte ich doch supertoll gefunden, das musste ich ohne Einschränkung zugeben. Ich hatte es genossen, mich den Spannern aus dem Nachbarhaus und auch meinem unmittelbaren Nachbarn, Herrn Laube, splitternackt zu zeigen – und das bis in meine intimsten Details. Und hatte ich mir nicht vorhin, als ich mich unter der Dusche selbst befriedigte, eine Horde von Männern vorgestellt, die mir dabei zusahen? Genau das war es doch, was mir diesen atemberaubenden Orgasmus gebracht hatte!
    
    Ja, ja, ist ja alles richtig, flüsterte mir dagegen die andere, die „alte“ Seele. Aber die acht jungen Kerle werden Realität sein, nicht nur ein Traum. Es handelt sich dann auch nicht mehr um einen einzelnen alten Mann, der bei deinem Anblick fast gelähmt war und dann brav wie ein Lämmchen in seinem Sessel hockte. Das sind junge, kräftige Burschen – was ist denn, ...
    ... wenn sie sich mit „nur ansehen“ nicht zufrieden geben, wenn sie über dich herfallen, dich begrabschen und ihre Schwänze in dich stecken? Und Sven, dein Cousin, möchtest du denn wirklich, dass er dich völlig unbekleidet und in allen Einzelheiten betrachten kann? Ist dir das nicht peinlich? Und wenn er es seinen Eltern erzählt?!
    
    Verdammt war das schwierig! So viele Fürs und Widers rangen in meinem Kopf miteinander, dass mir schon fast schwindelig davon wurde. Ich goss mir noch einen Whiskey ein in der Hoffnung, dass das hochprozentige Getränk mich etwas beruhigte. Und vielleicht auch meinen neuen Mut noch ein wenig wachsen ließ?! Mit dem Glas in der Hand trat ich auf den Balkon, worüber mein Publikum von gegenüber mit Sicherheit sehr erfreut war. Grinsend registrierte ich, dass sich ein weiterer Zuschauer zu den bisherigen gesellt hatte. Sofort stellte sich wieder das Kribbeln und leichte Ziehen in meinem Unterleib ein und ich spürte eine neuerliche sanfte Woge von Stolz und wohltuender Lust in mir aufsteigen.
    
    Plötzlich rief jemand hinter mir: „Hallo! Keiner zu Hause?“ Erschrocken fuhr ich herum und verschüttete dabei den restlichen Whiskey. Ich trat vorsichtig in mein Wohnzimmer, konnte aber niemanden sehen. Vom Flur her vernahm ich jedoch leises Getuschel. Also schaute ich um die Ecke und erblickte zu meiner Überraschung vier Jungs, die sich leise, aber ziemlich angeregt unterhielten. Ich dachte zunächst gar nicht mehr daran, dass ich ja splitterfasernackt war, ging ganz ...
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