1. *Netzfund* Eine Germanistikstudentin auf Abwegen 3


    Datum: 17.09.2018, Kategorien: BDSM Fetisch Hardcore, Autor: sklavennutte89

    ... wartete.
    
    Der Dozent stand abrupt auf, drehte sich um und starrte aus dem Fenster. Nach ein paar Sekunden seufzte er und sagte: "Sie haben mich überrascht, Frau Hofer. Fürwahr überrascht. Vorzügliche Arbeit, nicht pefekt, aber vorzüglich. Das Beste, das ich seit langem hier zu lesen bekommen habe."
    
    Er drehte sich zu ihr. "Tippen sie das ab und lassen sie sich nicht stören. Ich gebe ihne für das Projekt freie Hand. Ich will sie erst in einem Monat wiedersehen, und," er hob den Zeigefinger, "erst am Ende abtippen. Schreiben sie weiter mit der Hand und mit diesem Stift. Es ist sehr authentisch, verändern sie nicht den Ton, lassen sie sich führen, folgen sie dieser Stimme. Es ist sehr, sehr gut." Er lächelte. "Sie haben verstanden, dass 'Authentizität' materiell Einzigartigkeit bedeutet, etwas, was digital nicht zu haben ist, und diese materielle Einzigartigkeit in den Kontext einer unhintergehbaren Individualität mittels der Nachbarin thenatisch werden zu lassen ist eine vorzügliche Idee, insbesondere vor dem Hintergrund des anonymen Großstadtlebens. Sehr schön. Lesen sie Döblin zur Inspiration, wenn sie wollen. Einen schönen Tag noch."
    
    Er atmete durch. Julia stand mit weichen Knien auf. "Danke, Herr Sebag."
    
    Er winkte ab. "Ich habe zu danken. Sie haben mir eine große Freude bereitet."
    
    Julia zuckte es in der Möse und lächelte. Er lächelte zurück. Sie ging etwas erregt und atemlos aus dem Büro, schloss die Tür hinter sich und war erleichtert.
    
    -.-.-
    
    Statt in ...
    ... die nächste Toilette zu huschen, ging sie dann doch wie verabredet zur Kantine, wo bereits Clarissa, Sebastian, Doris und Matthias standen und angeregt diskutierten. Alle waren besorgt, aber Julia lächelte. Sie quatschten, tauschten aus, was der Dozent zu ihnen und ihren Projekten gesagt hatte und waren allesamt guter Dinge. Sie tranken Kaffee und aßen gemeinsam zu Mittag, verplauderten den Nachmittag.
    
    Gegen 19.00 Uhr verabschiedete sich Julia, vor allem, weil sie von Doris' und Matthias' Streit, ob ein literarischer Kanon notwendig sei oder nicht, gelangweilt war, und ging nach Hause, ein wenig Unter den Linden, die Friedrichstraße entlang, achtete sie dennoch nicht wirklich, wohin sie ging. Sie genoss einfach die Großstadt, die Freiheit, diese Weite Berlins.
    
    Gedankenverloren fand sie sich irgendwann Friedrichstraße/Ecke Oranienburger Straße wieder. Sie lenkte ihre Schritte nach rechts, Richtung Große Hamburger Straße. Es war bereits dunkel. Als sie in die Nähe des Hackeschen Marktes kam, sah sie die ersten Prostituierten am Straßenrand, die aufgetakelt, in kniehohen weißen und roten Stiefeln, glänzend lackiert, mit knappem Minirock und langen Haaren, in Leggings oder Stretchbodies standen und ihre Dienste anboten. Früher hatte sie dieser Anblick erschreckt. Sie erinnerte sich noch genau. Nun lag etwas Freies für sie in der Luft, in der Art, wie sie sich anboten, ihren Hintern lockend herausstreckten, wenn sie mit den Freiern in den Autos verhandelten, und auf diesen ...
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