1. Das Ende aller Sorgen


    Datum: 17.09.2018, Kategorien: CMNF Autor: Peter_Carsten

    ... noch ein paar mehr bekommen würde.
    
    „Ich glaube, er ist nicht unmittelbar gefährlich. Die Frage ist, stürmen oder weichkochen. Klar ist, unser Andy ist unsicher. Das bedeutet, wenn wir anfangen die Scheiben einzutreten, ergibt er sich vielleicht. Genauso gut kann es aber sein, dass er in Panik gerät und wahllos um sich ballert. Ich glaube, die beste Taktik ist das Verhandeln. Jedenfalls solange er keine Anzeichen macht Amok zu laufen.“
    
    Linda gab sich Mühe ihre Erleichterung zu verbergen. Andy war zwar kriminell, aber als sie sich gegenüber gestanden hatten, war ihr die ganze Zeit klar gewesen, dass sie keinem kaltblütigen Mörder gegenüberstand. Das wurde ihr erst jetzt zum ersten Mal richtig bewusst.
    
    Wespe wiegte überlegend den Kopf hin und her. „Ist schon richtig, Chef, aber dieser Andy ist dermaßen unsicher, dass er nicht einmal weiß, was er am Telefon sagen soll.“
    
    Glockner rieb sich das Kinn. „Ja, das Verhandeln ist wirklich kompliziert, wenn nur eine Seite redet. Ich muss irgendwie einen Draht zu ihm finden.“ Sein grübelnder Blick fiel Linda. „Und, was meinen Sie dazu?“, fragte er schließlich.
    
    „Ich glaube auch, dass man mit ihm verhandeln kann. Das Schlimme ist ja, dass ein kleines Mädchen unter den Geiseln ist. Ich würde auf jeden Fall weiter mit ihm reden.“ Mehr fiel ihr irgendwie nicht ein.
    
    Glockner lächelte. „Sie würden mit ihm reden?“ Linda verstand erst nicht, worauf der Hauptkommissar anspielte, aber dann wurde ihr klar, dass sie sich ...
    ... missverständlich ausgedrückt hatte. „N…. Nein, so war das nicht gemeint.“, stotterte sie. „Ich wollte damit sagen, dass er mit sich reden lässt, schließlich hat er doch auch die Frau und den Wachmann gehen lassen…“
    
    „Ja, nachdem Sie mit ihm verhandelt haben. Ich bin für ihn nur ein gesichtsloser Anrufer. Sie dagegen kennt er bereits. Die Idee ist doch gar nicht so schlecht. Vielleicht vertraut er Ihnen mehr als mir. Wir können Sie bei den Verhandlungen unterstützen, Ihnen Zeichen geben oder aufschreiben, wie Sie jeweils reagieren sollen. Was meinen Sie, trauen Sie sich das zu?“
    
    Wespe zog eine Augenbraue hoch, sagte aber nichts.
    
    Linda versuchte ihre Unsicherheit zu verbergen. Schließlich nahm sie all ihren Mut zusammen und fasste sich ein Herz.
    
    „In Ordnung, ich mach’s. Was soll ich sagen?“
    
    Glockner griff zum Hörer und gab dem Tontechniker das Zeichen, die Aufnahme des Gesprächs vorzubereiten. „Versuchen Sie beruhigend auf ihn einzuwirken. Im Zweifelsfall stimmen Sie ihm zu, Streit müssen Sie auf jeden Fall vermeiden. Verbreiten Sie Optimismus, auf keinen Fall darf er denken, dass es keinen Ausweg mehr gibt. Und wie Sie bereits sagten: Versuchen Sie das Kind frei zu bekommen.“ Mit diesen Worten drückte er die Wahlwiederholung und reichte ihr den Hörer.
    
    Linda biss sich aufgeregt auf die Lippen, während sie den Hörer ans Ohr presste.
    
    „Ja, Hallo?“ meldete sich Andy.
    
    „Hallo Andy, hier spricht Linda. Ich bin die Polizistin, die bei Ihnen in der Bank war. Sie können sich ...
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