Das Ende aller Sorgen
Datum: 17.09.2018,
Kategorien:
CMNF
Autor: Peter_Carsten
... versehen, die jeden Blick in die Bank verwehrten. Aus seiner Position war der Winkel so spitz, dass er höchstens jemanden erschießen könnte, wenn der sich da unten auf die Fensterbank setzte. - Wenn die Jalousien nicht wären. Seine Position hier oben war seiner Meinung nach total nutzlos.
Dann gab es da noch dieses halbkreisförmige Oberlicht. Aus Klarglas. Extra dick zwar, aber für die Durchschlagskraft seiner PSG-1 kein Problem. Das blöde war nur, auch hier war der Winkel so spitz, dass er durch sein Zielfernrohr grade mal etwas weniger als einen Quadratmeter Boden sehen konnte. Und dieser Quadratmeter befand sich in der Eingangshalle. Zum einen rannte so weit vorn niemand herum, schon gar nicht ein Bankräuber, zum anderen, selbst wenn der Typ durch sein Blickfeld laufen würde, so schnell würde er kaum reagieren können, um einen sauberen Abschuss zu erzielen. Vor allem, wenn er vorher noch Meldung machen musste, dass er schießen konnte und dann noch auf die Freigabe Glockners warten musste. Scheiß Vorschriften!
Erik mahlte mit den Zähnen. Egal, er war hier, er hatte dieses scheißgeile Gewehr – und wenn er Geduld hatte, dann würde er diesem Scheißkerl Wespe und seinem Scheißvorgesetzten beweisen, dass er zum SEK gehörte. Er konnte zum Helden werden, einen Menschen abknallen – und seine Kollegin würde gar nicht mehr anders können, als mit ihm, dem Retter der Geiseln, zu vögeln.
Erik schnaubte wütend durch die Nase. Er wusste, dass er sich etwas vormachte. Aus dieser ...
... Position war kein Abschuss zu erzielen. Glockner und Wespe hatten ihn verarscht.
Andy saß auf einem Bürostuhl, behielt die Geiseln im Auge und war mit seinem Fluchtplan noch immer keinen Schritt weiter. Aber einfach aufgeben war keine Option. Im Knast würde er kaputt gehen. Andy konnte sich nichts Schlimmeres vorstellen.
Er fing an umher zu laufen. Die Pistole hatte er die ganze Zeit über in der Hand gehalten. Der Griff fühlte sich verschwitzt an. Die Softair-Pistole hinter seinem Rücken schmerzte. Bestimmt hatte er da schon eine Druckstelle.
Er durchquerte den Besprechungsbereich. Der Oma schien es nicht gut zu gehen, das konnte man sehen. Der Bankangestellte kümmerte sich um sie und tupfte ihr mit einem nassen Taschentuch die Stirn ab. Andy machte sich Sorgen. Nicht, dass die betagte Dame jetzt einen Herzinfarkt oder Kreislaufkollaps bekam. Wegen zuviel Aufregung war schon so mancher im Krankenhaus gelandet. Oder sogar schlimmer.
„Was ist mit ihr?“, fragte er.
„Frau Schenk hat Diabetes. Der Blutzucker ist zu hoch, wahrscheinlich wegen der Aufregung. Ihr geht es wirklich schlecht.“
Andy wurde nervös. Die Oma zitterte am ganzen Körper und sah sehr krank aus. „Was können wir tun?“
Mathilda Schenk hob müde den Kopf. „Nichts, junger Mann. Dauert das hier denn noch lange? Ich wollte doch nur eben schnell ein bisschen Geld abheben. Mein Insulin liegt im Handschuhfach, das brauche ich.“ Sie seufzte schwer.
Die alte Dame tat ihm leid. Irgendwie schien sich ...