Das Ende aller Sorgen
Datum: 17.09.2018,
Kategorien:
CMNF
Autor: Peter_Carsten
... besser.“
Hauptkommissar Glockner schaute unglücklich drein. „Sie hätten das mit uns vorher absprechen müssen, bevor Sie einfach so in die Bank spazieren wollen.“
Wespe grinste anerkennend. „Aber wie Sie ihn um den Finger gewickelt haben, fantastisch! Ich glaube, das sollte ins Handbuch für Verhandlungen mit Geiselnehmern aufgenommen werden. Meinen Respekt, Frau Kollegin!“
Glockner stand auf. „Ja und ich sehe schon, wie sämtliche Frauenbewegungen das Handbuch wegen Sexismus in der Luft zerreißen und wir beide vorzeitig zwangspensioniert werden, wenn wir das vorschlagen.“, brummte er. „Organisieren Sie das Insulin." Dann wandte sich der Hauptkommissar wieder Linda zu. „Bevor Sie da rein gehen, müssen wir Sie noch verkabeln.“ Er winkte einem der Techniker zu, ihm die benötigten Gerätschaften zu bringen.
Linda legte ihre Dienstwaffe ab. Dann bekam sie ein kleines Mikro, das sie unter ihrem blauen Uniformhemd durchzog und mit einer kleinen Klammer vorne am Mittelstück ihres Büstenhalters befestigte. Hinter ihrem Rücken wurde ein kleines Kästchen in den Gürtel gesteckt und mit dem Mikrofonkabel verbunden. Außerdem erhielt sie einen hautfarbenen Ohrstöpsel. Sie steckte ihn in ihr linkes Ohr und löste ihren Pferdeschwanz. Mit offenen Haaren ließ er sich problemlos verstecken.
„Sehr gut, damit können wir Ihnen direkte Anweisungen geben oder Sie vorwarnen, falls wir eingreifen müssen. Versuchen Sie keine Einzelaktion. Bringen Sie einfach das Insulin herein. Machen ...
... Sie sich ein Bild von der Lage. Wo hält er sich am meisten auf, wo befinden sich die Geiseln. Halten Sie Ausschau nach Gegebenheiten, Umständen, nach allem, was wir verwenden können. Sehen Sie es als Aufklärungsmission. Alles klar?“ Hauptkommissar Glockner sah die junge Frau forschend an.
„Kein Problem“, nickte Linda leichthin.
Kurze Zeit später kehrte Wespe zurück. Er hatte ein kleines schwarzes Etui in der Hand und reichte es Linda. „Das ist das Insulin, samt Pen.“
Glockner drückte ihr kurz die Hand. „Seien Sie bitte vorsichtig. Und jetzt los, viel Glück!“
Die beiden Beamten sahen der jungen Frau nach, als sie den Einsatzwagen verließ.
„Sie wird das schon schaffen“, meinte Wespe.
Hauptkommissar Glockner sah seinen langjährigen Kollegen und guten Freund an. „Ja, das denke ich auch. Und jetzt Ruhe, wollen wir mal hören, was unser Freund da drinnen zu sagen hat.“
Andy saß nervös vor dem Telefon und trommelte wartend mit den Fingern der rechten Hand auf dem Schreibtisch vor ihm. Dann öffnete sich endlich die Eingangstür und eine schlanke Frauengestalt schlüpfte durch den Spalt. Andy stand auf, die Waffe in der Hand.
„Hallo Andy“, begrüßte ihn Linda und kam mit selbstsicherem Schritt näher. Neugierig sah sie ihn an. Sie hatte sich schon gefragt, wie Andy wohl unter seiner Skimaske aussah. Eigentlich war er ein gut aussehender Typ. Hoffentlich bedeutete die abgelegte Maske nicht, dass er einen genialen Fluchtplan in der Hinterhand hatte und sowieso alle ...