Das Ende aller Sorgen
Datum: 17.09.2018,
Kategorien:
CMNF
Autor: Peter_Carsten
... erschießen würde, die ihn später identifizieren konnten.
Aber das kam ihr unwahrscheinlich vor. Als sie ihm in die Augen sah, war sie sich dessen sicher und atmete auf.
„Hallo Linda“, grüßte er zurück. Er wartete, bis sie nur noch ungefähr drei Meter entfernt war.
„Warten Sie. Halt! Legen Sie das Insulin auf den Boden und stoßen Sie es zu mir herüber.“ Linda tat wie geheißen. Mit dem Fuß bremste Andy die kleine Stoffmappe ab und hob sie auf. Er kontrollierte sie flüchtig, ohne Linda dabei aus den Augen zu lassen. Es war keine Waffe darin, aber mit den Ampullen und dem stiftähnlichen Ding, damit konnte er nichts anfangen.
Linda las in seinem Gesicht. „Ich weiß, wie das geht. Soll ich helfen?“
Andy nickte. „Also gut. Aber die Hände nach oben, so dass ich sie sehen kann. Und dann einmal drehen!“ Der Lauf seiner Pistole beschrieb eine kreisende Bewegung.
Linda tat wie geheißen. „Wir wechseln ständig zwischen Du und Sie hin und her, ist Ihnen das aufgefallen?“, fragte sie, während Andy sie musterte.
„Hm? Ja. Entschuldigen Sie bitte. Also soll ich Sie jetzt nicht mehr mit „Linda“ ansprechen?“ Andy genoss es, die junge Frau ganz ungeniert betrachten zu dürfen. Sie trug die goldbraunen Haare jetzt offen, was ihm gut gefiel. Genauso wie ihr dunkler Teint, vielleicht vererbt von einer spanischen Mutter. Sein Blick wanderte von ihrem hübschen Gesicht abwärts über den Hals und streifte über das blaue Uniformhemd. Was für eine Figur! Er erwischte sich, dass er ihr ...
... unverblümt auf den Po starrte.
Sie beobachtete ihn über ihre Schulter! Schnell hob er den Kopf - und schluckte verlegen.
„Doch, Sie können ruhig Linda zu mir sagen.“ Sie lächelte. „Und, überzeugt, dass ich unbewaffnet bin?“
Andy nickte und deutete auf die geöffnete und offensichtlich leere Pistolentasche an ihrem Gürtel. „Bitte entschuldigen Sie. Vorsicht ist besser als Nachsicht.“
Linda deutete auf die Geiseln, die sie weiter hinten entdeckt hatte. „Darf ich?“
Andy trat beiseite und machte so den Weg für sie frei. Er folgte ihr in einigem Abstand.
„Eigentlich schade, dass er auf die schiefe Bahn geraten ist“, dachte sie. Sich von ihm betrachten zu lassen, hatte ihr nichts ausgemacht. Und wie er ein bisschen rot geworden war, als sie ihn erwischte hatte, als er ihr auf den Po starrte, das war schon süß. Generell hatte sie sich Bankräuber anders vorgestellt. So grobschlächtige unrasierte Brutalos halt. Oder dürre hakennasige Geiergesichter mit stechendem Blick. Andy dagegen wirkte gepflegt. Gut, seine Kleidung war nicht mehr die neueste und dieses ockerfarbene Hemd war in ihren Augen eine Zumutung, aber vermutlich hatte er sich die Sachen selbst zusammengestellt. Manche Männer konnten in dieser Hinsicht unglaublich unbegabt sein. Er war größer als sie, mit einer athletischen Figur, an der kein Gramm Fett zu viel zu sein schien. Ihn zu überwältigen war ausgeschlossen. Wenn, dann brauchte sie seine Waffe.
Sie stellte sich den Geiseln vor. Zum Glück war niemand ...