Vaters Zorn und Tochters Einfalt
Datum: 21.03.2018,
Kategorien:
Nicht festgelegt,
Autor: byJunkerneustadt
... leider letzten Sommer verstorben", ächzte er, als er die Lederriemen um seine Tochter schnallte. „Ist Sonderzubehör und TÜV-geprüft", Steiger kam leicht ins Schwitzen.
Die Polizistin prüfte den Sitz des Geschirrs. „Wofür ist das hier?" wollte sie wissen und hielt einen Riemen mit Karabiner am Ende hoch. „Für Hunde wissen Sie", zeigte Max Steiger auf seinen Hals, wo das notwendige Halsband ebenso fehlte, wie bei seiner Tochter. Er bedeckte das Mädchen mit einer Wolldecke, die immer im Kofferraum lag, falls man mal irgendwo liegen blieb.
Die Polizistin ließ ihn fahren. So früh morgens waren in der Stadt an einem Sonntag noch nicht einmal die Ampeln an. Max wählte die Nummer seines Schwagers.
Severin war längst auf, schließlich mussten die Kühe versorgt und das restliche Vieh gefüttert werden. Überrascht war er trotzdem, als er den Mann seiner Schwester am Handy hatte.
„Hey Max, was hat dich so früh aus dem Bett getrieben", antwortete er spontan auf die Nummer im Display. „Servus Severin. Ich habe ein Problem und das hätte ich gern mit dir besprochen. Erinnerst du dich noch an unsere Unterhaltung zu Ostern über unsere Tochter?"
„Natürlich erinnere ich mich, du warst ja gar nicht zu beruhigen. Ist etwas passiert?" fragte Severin seinen Schwager.
„Würdest du Sabs auf der Rückbank sehen...Pass auf, ich bin auf dem Weg zu euch. Kannst du mit Magda klären, ob es recht ist, wenn Sabine für ein paar Tage euer Gast ist?" wieder huschte ein zornträchtiges Lächeln über ...
... das Gesicht von Max, während er im Rückspiegel einen Blick auf seine tief schlafende Tochter warf.
„Magda hat dazu nichts zu sagen. Wenn du meinst, dass das richtig ist, dann bringe sie vorbei. Aber ich sage dir gleich, hier wird ihr nichts geschenkt und mit meiner Schwester musst du klar kommen, davon will ich nichts wissen und nichts hören."
„Du weißt ja, wie Ute ist." erwiderte Max. „Davon will ich nichts hören, klar!" Severin wurde ziemlich energisch. „Wo seid ihr jetzt?" wollte er wissen. „Gerade aus der Stadt raus, dreiviertel Stunde sind wir da." „Hört sich gut an. Pass auf, fahr direkt zum Industriestall, das große Tor steht offen. Kaffee und Cognac?" fragte Severin. „Cognac und Kaffee" antwortete Max und legte auf.
Kapitel 4:
Ute ließ sich wieder erwarten schnell beruhigen. Sie hörte ihre Tochter durchs Telefon atmen und ein leises „Mama" lallen. Dann fiel das Mädchen zurück in einen festen Schlaf und kein weiteres Rütteln konnte sie wecken.
„Schatz, mir ist klar geworden, dass ich zu lange falsch reagiert hab. Tut mir leid. Wir fahren noch ein wenig durch die Stadt und reden, frühstücken dann vielleicht irgendwo."
Max warf die Hintertür des BMW ins Schloss und legt auf.
Ute war beruhigt. Fast wäre sie Max hinterher gefahren, doch er hatte ihr Auto genommen und den Porsche zu nehmen, traute sie sich nicht.
Ab und an hörte Max ein leises Grunzen von der Rückbank, das sich kurzzeitig mit einem lauten Schnarchen abwechselte. Im Rückspiegel konnte ...