1. Das Bangkok Syndikat 11


    Datum: 25.09.2018, Kategorien: Nicht festgelegt, Autor: bySena78

    ... Auffinden vermisster Personen bin, so hoffe ich doch, ihnen auf irgendeine Weise von Nutzen sein zu können. Botschafter Dr. Sievers ist ein sehr guter Bekannter von mir, ich möchte ihn fast als Freund bezeichnen. Er selbst war es, der mich gebeten hat, sie bei der Suche nach ihrem Sohn und dessen Freunden zu unterstützen."
    
    Nachdenklich betrachtete Maria Silami ihren Gesprächspartner. Wie es schien, nahm man ihr Problem in der Botschaft nun endlich ernst.
    
    „Eine Frage habe ich an sie, meine lieber Herr Dr. Katanaa. Was versprechen sie sich persönlich davon, wenn sie uns helfen? Wir haben bisher weder über Honorar gesprochen, noch einen Vertrag abgeschlossen."
    
    Der Anwalt lachte mit einer hellen Stimme auf.
    
    „Verübeln sie es mir bitte nicht, werte Frau Kollegin, aber sie haben ja noch mehr Mühe, die Advokatin zu verbergen, als ich es habe. Aber natürlich bin ich bestrebt, jedwede Unklarheit zwischen uns auszuräumen. Die Aufträge der Botschaft sind sehr lukrativ für mich, das will ich keinesfalls bestreiten, und sollte ihr Sohn oder einer seiner Freunde Beistand benötigen, was mir durchaus denkbar erscheint, würde ich sie darum ersuchen, mich zu konsultieren. Nicht mehr und nicht weniger."
    
    Maria nickte. Es war ein kleiner Preis für die angebotene Hilfe.
    
    „Sie haben bestimmt schon in der Botschaft einige Details über das Verschwinden unseres Sohnes erfahren. Dürfte ich sie um Ihre Einschätzung der Lage bitten."
    
    Maurice legte seine Hände auf die Schultern ...
    ... seiner Gattin, die nach der Rechten griff und sie drückte. Sie mussten jetzt ganz fest zusammenhalten, wenn sie diese Zeit durchstehen wollten.
    
    „Ich möchte ganz offen sein. Die Problematik ist in meinen Augen, dass ich mir das plötzliche Verschwinden ihres Sohnes und seiner Freunde nicht wirklich erklären kann. Wären sie verunglückt, hätte man sie in einer derart belebten Stadt wie Bangkok längst finden müssen. Wären sie in einschlägige Kreise gekommen, hätte man sie längst kontaktiert und Lösegeld verlangt. Auch ein Raubmord erscheint mir nicht plausibel. Die Konsequenzen, die eine derartige Tat für den Täter, so man ihn erwischt, nach sich ziehen würde, stünden in keiner Relation zur möglichen Bereicherung. Auch wenn der Durchschnittsbürger unserer Stadt dann doch als eher arm anzusehen ist, wird er sich dreimal überlegen, eine derartige Tat zu begehen. Die Rechtsprechung in unserem Land ist nämlich äußerst rigoros."
    
    Die Miene des Anwalts verriet dessen Besorgnis. Gedanklich schien er bereits die Möglichkeiten abzuwägen, die den Silamis und nicht zuletzt auch ihm in dieser Angelegenheit weiterhelfen könnten.
    
    „Dr. Sievers hat mir erzählt, dass er Ihnen bereits jemanden vermittelt hat, der nach den Jungs sucht. Hat er denn schon etwas herausfinden können?"
    
    Maria holte ihr Blackberry vom Nachttisch und zeigte dem thailändischen Juristen die letzten E-Mails, die sie von Na Ajjuthaja erhalten hatte. Der Detektiv gab sich in seinen Nachrichten durchaus optimistisch, ...
«1234...31»