Der Kuss der Sukkubus
Datum: 29.09.2018,
Kategorien:
Sci-Fi & Phantasie
Autor: byNevermore88
Jacen fluchte leise vor sich hin. Das Malen der Schutzkreise war eine verdammte Arbeit. Keinen Fehler durfte er sich leisten, wenn er nicht von einem wütenden Dämon zerfleischt werden wollte. Und bei dem was er beschwören wollte, musste er besonders vorsichtig sein. Konichim waren besonders gefährliche und zerstörerische Vertreter ihrer Art. Und das war auch der Grund warum Jacen einen beschwören wollte.
Schließlich gab es keinen einfacheren Weg um endlich zu beweisen, was er konnte. Um es Kalania Darnaphrago, seiner Meisterin zu zeigen, dass er es verdient hatte, als ihr erster Lehrling zu fungieren und nicht dieses dahergelaufene Gossenmädchen. Aber die beiden würden noch Augen machen.
Er trat ein paar Schritte zurück und betrachtete sein Werk. Der Boden des Beschwörungszimmers war mit einem feinen Netz aus Kreide, Knochen- und Goldstaub bedeckt. Kreise, Penta-, Hepta- und Nonagramme formten ein Geflecht, in das Glyphen und Runen gesetzt worden waren. Jacen warf einen letzten Blick in das Buch vor ihm, ja die Bannkrch banne dich, du Kreatur der Hölle...eise waren korrekt gezogen. Er konnte beinahe fühlen, wie sich die Magie im Fokus der Zirkel konzentrierte.
Jacen trat zu dem Podest mit dem Lesepult. Auf dem Buch lag ein mächtiger Foliant, das „Ymbil o gythreuliaid", sein Hilfsmittel für das heutige Werk. Das Buch, wie auch der gesamte Raum waren nicht sein, sondern gehörte seiner Lehrmeisterin Kalania, einer Magierin des achten Zirkels. Doch das kümmerte ihn im ...
... Moment nicht. Zum einen war sie im Moment nicht daheim. Und viel entscheidender, wenn ihm gelang, was er vorhatte, dann würde sie ihm dies sicher auch verzeihen.
Langsam stieg er das Podest hinauf und warf einen letzten Blick durch den Raum. Das Beschwörungszimmer maß vielleicht zehn Meter im Geviert. Die Wände waren aus unverputztem Stein und ohne Schmuck. Nur an der Wand ihm gegenüber hing ein großer Wandteppich, der wie auch der Boden über und über mit Schutzkreisen und schützenden Runen bedeckt war. In der einen Ecke, außerhalb der Beschwörungszirkel gab es ein Möbelstück, das von einem schlichten Stoffüberwurf bedeckt war. Jacen hatte sich noch nicht näher damit befasst. Warum sollte er auch, was ihn interessiert hatte, hatte sich in der anderen Ecke befunden. Dort stand nämlich der Schrank, in dem die Beschwörungsutensilien zu finden waren. Die meisten hatte er schon eingesetzt, die letzten drei aber, die lagen auf einem kleinen Tisch neben dem Lesepult bereit.
Die Feder war eine schlichte weiße Gänsefeder. So wie er sie auch als Federkiel benutzte. Ein wenig profan, aber das Ritual verlangte ganz spezifisch nach einer solchen Feder. Und Jacen wusste genau, dass man sich an diese Vorschriften hielt.
Die Schale und der Dolch hingegen, waren Kunstwerke für sich. Mit filigranen Mustern bedeckt, die in kunstvoller Weise die Magie einfingen und für das Ritual kanalisierten.
Jacens Finger zitterten leicht von Nervosität, als er durch das schwere Pergament blätterte, ...