1. Die Fremde V2 Teil 01


    Datum: 08.10.2018, Kategorien: Inzest / Tabu Autor: byplusquamperfekt

    ... gesprochen? Sie hat einen starken Gedächtnisverlust. Im Moment weiß sie nicht einmal, wer sie selbst ist. Rede mal mit Doktor Schleifer, er ist hinten im Bereitschaftszimmer. Es ist besser, wenn du jetzt gehst. Sie ist noch sehr schwach und kann Aufregungen nun überhaupt nicht vertragen."
    
    Ich taumelte aus dem Krankenzimmer, nachdem ich mich mit einem kurzen Kuss auf die Wange von meiner Mutter verabschiedet hatte. Das Blut rauschte in meinen Ohren, ich ging automatisch in die falsche Richtung, zu den Fahrstühlen. Ute kam mir entgegen; sie hielt einen Blumenstrauß in der Hand. Sie erstarrte, als sie meinen Zustand bemerkte.
    
    „Was ist passiert?"
    
    „Nichts. Sie ist wach ... aber sie kann sich an nichts erinnern."
    
    Ute atmete hörbar auf.
    
    „Na, das ist halt manchmal so bei Unfällen. Ich kenn das von der Arbeit, fast keiner kann sich an den genauen Unfallhergang erinnern."
    
    „Nein, du verstehst nicht. Sie weiß nicht, wer ich bin, und die Schwester sagte, sie weiß nicht mal, wer sie selbst ist. Wir sollen mit dem Arzt sprechen ..."
    
    „Ach du Scheiße ..."
    
    Sie ergriff meine Hand und zog mich mit sich; erst in diesem Moment bemerkte ich, dass ich in die falsche Richtung gelaufen war. Der Arzt war nicht im Bereitschaftszimmer, wie die Schwester gesagt hatte und wir mussten fast zwanzig Minuten auf ihn warten. Ute wollte zwischendurch ein paar Mal aufstehen und nach ihm suchen, oder nach Mama sehen, aber ich hielt sie zurück.
    
    Das Gespräch war kurz und voller ...
    ... medizinischer Fachwörter, die weder Ute noch ich verstanden. Klar aber wurde, dass sie sich mit ihrem Wagen überschlagen hatte und sich dabei ein Schädel-Hirn-Trauma zugezogen hatte. Eine lebensgefährliche Schwellung hatten sie durch Bohrungen in ihre Schädeldecke beseitigen können.
    
    Sie hatte einige gebrochene Rippen und einen Milzriss, der gestern jedoch operativ versorgt worden war, dazu waren einige gerissene Blutgefäße von ihrem „Gefäßklempner", wie er sich ausdrückte, geflickt worden. Für seine distanzierte, gefühllose Art und seinen völlig deplatzierten Humor hätte ich ihm am liebsten ins Gesicht geschlagen. Kein Wort der Anteilnahme oder der Beruhigung.
    
    „Was ist mit dem Gedächtnisverlust?"
    
    „Zu früh, um da etwas zu sagen. In fast zwei Dritteln dieser Fälle kehrt die Erinnerung vollständig oder zumindest partiell zurück. Wir behalten ihre Mutter noch ein, zwei Tage hier bei uns zur Beobachtung, dann wird sie auf Station Zwei verlegt. Therapiemaßnahmen werden dann dort ergriffen."
    
    Sein Beeper beendete das Gespräch. Er drängelte uns aus dem Bereitschaftsraum.
    
    „Machen sie sich keine unnötigen Sorgen. Es gibt exzellente Heilungschancen. Bitte gestalten sie ihre Besuche in den nächsten Tagen kurz und versuchen sie, ihre Mutter nicht aufzuregen. Ich muss jetzt zu einem Patienten. Guten Tag."
    
    Mit diesen Worten ließ er uns stehen und verschwand in einem nahegelegenen Zimmer. Zwei Drittel. Exzellente Chancen? Es klang wie Hohn. Ich war wütend, über die Art, wie er uns ...
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