1. Vom Himmel fiel ein Stern


    Datum: 23.03.2024, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byKokosbeere

    ... mitnehmen, am besten brachte er sie nach Hause und rief dann die Polizei.
    
    David ging zurück zum Auto und wollte die Beifahrertür öffnen. Nein, er besann sich und öffnete stattdessen die hintere Tür. Dann hob er die Fremde vorsichtig hoch und setzte sie mit einiger Anstrengung auf die Rückbank. Zum Glück war sie recht zierlich. Aus dem Kofferraum nahm er eine Fließdecke und wickelte sie notdürftig darin ein, dann gürtete er sie an.
    
    Auf der Weiterfahrt nach Hause betete er, obwohl er sich keines Fehlverhaltens bewusst war, dass er niemandem begegnete. Zum Glück erfüllte ihm Gott diesen Wunsch. Ohne weitere Zwischenfälle bog er auf seine Einfahrt und parkte unter dem Carport.
    
    Die Frau war noch immer bewusstlos. Er überlegte, ob er sofort die Polizei rufen sollte, doch er brachte die Frau erst nach innen. Dort legte er sie aufs Sofa im Wohnzimmer. Dann holte er ein Kissen und eine Bettdecke und machte es ihr gemütlich. Erst jetzt wählte er mit dem Festnetztelefon die 110.
    
    Das Telefonat mit der Polizei verlief jedoch anders als gedacht. Nach einigen Rückfragen zum Zustand der Fremden, der abgesehen von ihrem Bewusstsein und ihrer Kleidung nichts offensichtlich fehlte, legte der Beamte am anderen Ende der Leitung stichhaltig dar, dass es für alle Beteiligten angenehmer wäre, wenn David dis Frau am nächsten Morgen zur Wache in die Stadt brachte, als dass sich zu dieser Stunde noch eine Bereitschaftseinheit auf den Weg ins Dorf machte.
    
    Er würde sie also über Nacht ...
    ... hierbehalten. Doch was, wenn sie aufwachte? Würde sie nicht denken, er hätte sie entführt? Sie war schließlich nackt. Vielleicht erinnerte sie sich nicht mehr genau, was vorgefallen war? Nachdem weitere Versuche, sie aufzuwecken, fehlgeschlagen hatten, bereitete sich David mit diesen Gedanken beschäftigt ein Pilzomelett zu und aß es, ohne es genießen zu können. Da der Tag auch vor diesem verrückten Ereignis schon schrecklich anstrengend gewesen war, ging er anschließend rasch zu Bett.
    
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    Am nächsten Morgen wurde er von freundlichen Sonnenstrahlen geweckt. Er blinzelte, streckte sich und dachte sich, dass er den freien Tag so richtig genießen würde. Bis ihn die Erinnerung an gestern Abend einholte. In dem Moment schoss er aus dem Bett und eilte ins Wohnzimmer nebenan. Es war dunkel, da er die Rollläden sicherheitshalber herabgelassen hatte, aber die Fremde lag offenbar immer noch auf dem Sofa. Auf Zehenspitzen schlich David zu einem der Fenster und zog den Laden hoch, worauf Tageslicht das Zimmer erhellte.
    
    Sogleich hörte er etwas, das wie ein Stöhnen klang. »Wo zai nali?« Die Stimme klang völlig fremd und genauso die Sprache, die sie sprach.
    
    »Äh... ich bin David«, stotterte David.
    
    Die Frau schlug die Decke leicht zurück und wandte sich ihm zu. Ihre Augen waren bernsteinfarben und schimmerten wie Edelsteine, als sie sich auf ihn richteten. »¿Qué eres?«
    
    Hilflos bereitete David die Augen aus. »Tut mir leid, ich verstehe dich nicht. Sprichst du Englisch oder ...
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