1. Vom Himmel fiel ein Stern


    Datum: 23.03.2024, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byKokosbeere

    ... Deutsch?«
    
    »Deutsch.« Die Frau wiederholte das letzte Wort, als müsste sie darüber nachdenken. Dann sprach sie in einem eigenartigen Akzent weiter und betonte jedes Wort einzeln. »Du sprichst Deutsch?«
    
    »Ja, genau. Du also auch?«
    
    Es wirkte, als müsste die Frau bei ihrer Antwort intensiv nachdenken, und die Worte kamen ihr sehr langsam über die Lippen, doch ihre Antwort passte überhaupt nicht dazu. »Ja, ich kann auch... Deutsch sprechen. Bitte, wo bin ich und was bist du?«
    
    »Nun, du bist in meinem Wohnzimmer. Und wer ich bin, äh, David. Ich habe dich gefunden, als du auf der Straße lagst. Leider war mein Handy kaputt und deshalb habe ich dich erstmal hergebracht. Darf ich fragen, wer du bist und was passiert ist?«
    
    Die Fremde sah ihn eindringlich mit ihren Bernsteinaugen an, als versuchte sie in ihm zu lesen. »Straße?«, wiederholte sie schließlich. »Straße wohin?«
    
    »Äh, die Landstraße bei Steinach.«
    
    »Steinach?«
    
    »In Oberfranken. Bei Kronach.«
    
    Die Frau sah ihn verständnislos an. »Deutschland?«
    
    David schnaubte. »Natürlich Deutschland.«
    
    Da sackte die Frau regelrecht zurück und wandte das Gesicht zur Decke. »Wieso Deutschland?«, fragte sie, doch sie sprach wohl mehr zu sich selbst. Dann hielt sie sich die Hände vors Gesicht.«
    
    David trat unschlüssig näher. »Kann ich vielleicht etwas für dich tun? Brauchst du Wasser? Ich kann dir ein Frühstück anbieten und dich zur Polizei bringen.«
    
    »Wasser«, sagte die Fremde. »Wasser ist gut für Kopf.«
    
    Also ...
    ... holte David ein Glas Leitungswasser und reichte es ihr. Sie stützte sich mit der Hand auf und hob den Kopf, aber anscheinend war sie sehr schwach und ihre Hände zitterten, weshalb David das Glas festhielt, während sie trank.
    
    »Danke«, sagte die Fremde, als das Glas leer war. Dann sah sie ihn eindringlich an. »David, was bist du?«
    
    Es war eigenartig, sie seinen Namen aussprechen zu hören. Seine Nackenhaare kribbelten dabei. Merkwürdig war auch die Frage, die sie schon zuvor so seltsam formuliert hatte.
    
    »Ich arbeite als Informatiker, wenn du das wissen willst.«
    
    »Nein, nicht was du machst. Was bist du?«
    
    »Keine Ahnung, was du meinst. Ich bin ein ganz normaler Mensch.«
    
    »Mensch?«
    
    »Ja, Mensch. Human. Das Wort kennst du doch bestimmt.«
    
    Aus irgendeinem Grund beunruhigte es die Fremde allerdings, denn sie sog hörbar die Luft ein. »Wieso hast du mich gefunden?«
    
    »Nun, du lagst plötzlich vor meinem Auto. Ich dachte schon, ich hätte dich überfahren. Da war so ein Lichtblitz. Keine Ahnung, woher er kam.«
    
    »Ich verstehe.«
    
    »Ach ja? Ich nämlich überhaupt nicht. Und wie heißt du überhaupt?«
    
    Die Fremde lehnte sich wieder zurück und sah zur Decke. »Ich bin eine Stella.«
    
    »Stella? Na, das ist ein schöner Name. Also, was kann ich für dich tun, Stella?«
    
    Stella, wie die Frau offenbar hieß, überlegte. »Ich brauche Ruhe, um Kraft zu bekommen«, erklärte sie nach kurzer Zeit.
    
    David nickte. »In Ordnung, dann schlaf ruhig weiter. Ich lege dir etwas Obst hin, falls du ...
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