Eine Perfekte Ehefrau
Datum: 08.04.2024,
Kategorien:
BDSM
Autor: Marion deSanters
Die dritte Person, mit der ich jemals Sex hatte, war mein Mann, also kann man mich wohl nicht als sonderlich promiskuitiv bezeichnen oder gar andere Worte verwenden, die noch unhöflicher klingen - und mit denen ich mich selbst sicherlich gar nicht assoziierte. Ich verlor meine Jungfräulichkeit im Alter von 18 Jahren während einer recht besoffenen Studentenparty und war von der ganzen Sex-Sache überhaupt nicht beein-druckt. Angesichts des doch hohen Alkoholkonsums hatte ich gar nicht besonders viel mitbekommen und war wohl, meinem ersten Liebhaber gleich, schon sehr bald danach oder im schlimmsten Fall sogar während-dessen eingeschlafen. Dass es also weh tat, könnte ich weder bestätigen noch in Abrede stellen, dass aber meine Schenkel rötlich verklebt waren, als wäre mir ein Tampon geplatzt, sehr wohl. Nicht gerade erotisch? Ja ich weiß - aber das habe ich ja auch nicht behauptet.
Der zweite Mann kam zwei Jahre später; er war meine erste Langzeit-liebe, zumindest für ein paar Monate, wenn man es so sehen will. Und dann war da noch Tom - und nachdem das der dritte war, weiß der geschätzte Leser, die geschätzte Leserin schon den einen Ausgang zumindest: Wir gingen zusammen aus, verlobten uns und heirateten schließlich. Ich wusste nicht, und es war mir auch egal, ob unser Sexleben gut war oder nicht, es war gut genug für mich, wie ich es zumindest fand und dachte. Und auch für Tom schien es ganz ok zu sein. Wir hatten und haben immer noch regelmäßig Sex und er bringt mich ...
... meistens zur Vollendung, ich war zufrieden. Und er wohl auch, wie gesagt. Und wir sprachen nicht viel darüber, was wir taten oder auch, was wir nicht taten. Im Nachhinein ist mir klar, dass es in dieser Beziehung viel mehr noch zu besprechen und dann wohl auch zu handeln und ausprobieren gegeben hätte. Aber ... das war es eben nicht. Nicht damals und nicht die längste Zeit. Ganz so, als kannten wir beide eben nicht das, was noch möglich sein konnte. Das, was sich außerhalb abspielen konnte etwa.
Wir feierten zehn Jahre Ehe und meinen 35. Geburtstag mit einem Auslandsurlaub - auch um uns final abzulenken von der einen oder anderen dunklen Wolke, die sich inzwischen gelegentlich zu zeigen begann, vor allem aber dann, wenn es um ein konkretes Thema ging. Wir versuchten seit fast einem Jahr, ein Kind zu bekommen, und hofften, dass unsere Reise nach Paris der Schlüssel dazu sein würde. Aber tief in meinem Inneren wusste ich, dass es nicht so war und wohl kaum so sein konnte. In ruhigeren Momenten hatte ich über das unvermeidliche Ticken meiner biologischen Uhr nachgedacht und war mir vage bewusst, dass vielleicht etwas nicht ganz perfekt war, dass vermutlich etwas in meinem Leben fehlte, aber ich hatte keine Ahnung, was es war. Auch wenn sich hier fast augenblicklich die Antwort - "klar, ein Kind", aufzudrängen schien, so war das wohl nur die Spitze eines Eisbergs, zu dem ich nicht hinabzutauchen wagte. In die Tiefe meines Ichs somit, das Innere, das Unterbewusstsein, das sich aber ...