Eine Perfekte Ehefrau
Datum: 08.04.2024,
Kategorien:
BDSM
Autor: Marion deSanters
... Auftreten einer Männlichkeit. Aber da tat ich diesen einen sekundenlangen Anflug eines sehr dubiosen und mulmigen Gefühls noch ab. Es war ja nichts passiert und es machte überhaupt keinen Sinn, auch nur einen weiteren Gedanken an etwas zu verschwenden, was so vergänglich war und außerdem ohnedies jenseits aller fragwürdigen Möglichkeiten angesiedelt war.
Und überhaupt!
Abgesehen davon und von allem anderen.
Ich war doch verheiratet - oder aber eine andere Aussage in diesem Moment für ein "game over! Rien ne va plus" - im wahrsten Sinn des Wortes wohl: nichts geht mehr. Und ein Spiel? Welches Spiel? Mit zäher innerer Bitterkeit konnte ich eher an ein Nachspiel denken, denn ein Vor-spiel, denn die dunklen Wolken über mir und Tom fühlten sich noch näher und zumindest auf mich herab drückend.
Wenig später stand ich direkt hinter demselben Fremden in der Warte-schlange für einen Kaffee, und ich war von seiner Anwesenheit über-wältigt, so eigenartig diese Aussage auch anmuten mag. Der Schock, den ich verspürte, ließ mich wahrlich aus meinen Pumps kicken, als ich mir vorstellte, wie er meinen Körper streicheln würde. Wie er auf die sanfte und intimste Art mit mir Liebe machen und mich dabei in voller Gewiss-heit auch schwängern würde. Der Wahrheit die Ehre, hatte ich noch nie davon geträumt, von einem anderen Mann geliebt zu werden, und die Intensität dieses einzigartigen Tagtraums ließ mich einfach nur erschauern. Die Heftigkeit und auch die Spontaneität des Gedankens ...
... und die visuellen Details dazu, selbst wenn sie nur einen Wimpernschlag lang sich in meinen Gemütszustand einzuprägen schienen. Ich hatte manchmal aus einem gewissen Interesse heraus spekuliert, wie dieser oder jener Mann wohl nackt aussehen würde, aber an Sex hatte ich nie gedacht. Auch hatte ich nicht daran gedacht, wie er bestückt wäre, die Größe, die Form, das Aussehen und wie er wohl aushalten und durchalten könnten und wie oft und wie sehr und all das, was eben so dazu gehörte oder eben fehlte.
Denn, wie gesagt: Sex war mir einfach nicht so wichtig. Zumindest bisher, bis jetzt und ... ja: außerdem war ich verheiratet - und ich hatte wirklich nicht vor, fremd zu gehen. Dafür gab es keinen Grund und als solches hatte ich es wirklich nie in den Bereich von Sehnsucht oder Verlangen oder dergleichen eingeordnet. Vielleicht war ich ein wenig zu blind durch die Gegend getrabt, das musste ich schon zugehen, aber das Träumen passte ja immer so gut zu jenem Beruf, den ich lieber hätte ausüben wollen, als den faktischen, mit welchem ich ja mein Geld ver-dienen musste.
Und dann kam es - und es ging weiter, als würde ich einem Plan folgen, den ich selbst aber nicht so entworfen hatte. Denn Tom führte uns zum Nachbartisch desselben Mannes, was mich bereits ein klein wenig verwunderte, dass dies doch nicht alles immer reiner Zufall sein konnte. Aber was soll's, ich bewertete wohl die Dinge mit einem Male viel zu genau und hörte potentiell das Gras sogar dort wachsen, wo ich noch ...