1. Eine Perfekte Ehefrau


    Datum: 08.04.2024, Kategorien: BDSM Autor: Marion deSanters

    ... auch nicht in Form von Albträumen geäußert hätte oder aber jenen Erscheinungen, die uns der nette Doktor Freud aus der Berggasse einzureden und auch manchmal beweisen pflegte.
    
    Und darüber reden wollte ich schon gar nicht. Dazu kam, dass wir sehr wohl begonnen hatten, die eine oder andere spezielle Untersuchung vorzunehmen, bei wem von uns beiden es denn eher liegen könnte, aber auch diese hatten nichts Gravierendes zu Tage gefördert. Toms Samenfäden waren zwar ein wenig träge, wie es so schön hieß, aber dafür sehr zahlreich und bewegungsfähig und bei mir stimmte das Niveau meiner Basen nicht ganz. Oder mit anderen Worten, meine Scheidenflora schien so eingestimmt zu sein, als würde ich die Spermien schon hier auf der Wanderung mit Haut und Haaren verschlucken, ehe sie überhaupt in die Nähe einer Befruchtungsmöglichkeit gekommen wären. Eine Art von chemische Geburtenverhinderung in mir selbst - das wäre wirklich anstrebenswert gewesen, wenn wir eben nicht genau an das Gegenteil gedacht hätten. Gegen eine künstliche Befruchtung würde also kaum etwas sprechen, da hatten wir sogar recht hohe Erfolgschancen, was uns beide doch sodann beruhigte und unsere Sexleben wieder halbwegs normalisieren ließ. Davor und dazwischen, um es so zu benennen, war es verkrampft gewesen, ein klein wenig immer an den Zyklus denkend, ob es der richtige Tag wäre, in mich hinein horchen, ob ich den Eisprung fühlte und dann ... dass er dann besonders intensiv und tief und viel in mir kommen sollte. ...
    ... Wobei - nun denn ... ich war mir da nicht so sicher, was denn wirklich das beste Ritual, die beste Stellung, die beste Zeit und ... überhaupt wäre. Wenn es passen würde, dann war wohl alles recht und richtig. Und wenn nicht, dann würde es dauern - und sehr genau in jener Phase befanden wir uns. In jener, wo Lockerheit immer noch ein Fremdwort zu sein schien und das Thema Schwangerschaft wie ein Damoklesschwert über mir und uns beiden schwebte.
    
    Paris? Ja, die Stadt der Liebe, sehr schön, sehr gut gegessen, die französische Küche war ja auch berühmt, dann liebte ich die Seerosen von Monet im Original zu sehen und natürlich die anderen Impressionisten im Musée d'Orsay. Und ja ... wir liebten uns sehr wohl, aber ... hier fehlt wohl dann der französische Einschlag für beide Seiten, wobei sich vor allem Tom diesbezüglich immer vernachlässigt fühlte, es seinerzeit aber noch nie ... ach verdammt ... ich glaube, an kann schon erahnen und mitfühlen, dass es zwar nicht wirklich ein Flop gewesen war. Aber? So nett die Idee war und so nett alles geklungen hatte und so sehr wir uns auch wirklich bemüht hatten, aber es hatte wenig gefruchtet. Und damit meine ich auch wiederum nicht die Schwangerschaft, die vielleicht dann sogar ein viel leichteres gewesen wäre, wenn ich dabei so richtig ... ach ... lassen wir das. Denn zu diesem Zeitpunkt traute ich mich auch innerlich noch nicht so recht, das alles zu artikulieren, was mir auch noch nicht auf der Zunge lag, weil ich es einfach noch nicht ...
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