1. Eine harte Zeit im Krankenhaus (1. Teil) - Die ersten Tage


    Datum: 18.04.2024, Kategorien: Sonstige, Autor: CalmBeforeStorm

    ... hatten verhindert, dass ich mehr Schäden davongetragen hatte, von ein paar Blutergüssen und einer leichten Gehirnerschütterung abgesehen. Aber um zwei eingegipste Arme kam ich nicht herum. Die Brüche stellten sich als solche heraus, die erst einmal nicht operiert werden mussten, sondern von alleine wieder in Ordnung kommen sollten. Was sie auch taten, denn mittlerweile sitze ich längst wieder an der Tastatur und schreibe mit beiden Händen.
    
    Ganz sicher waren sich die Ärzte aber nicht. So war klar, dass ich einige Zeit im Krankenhaus bleiben sollte, vor allem in der Kombination mit der Gehirnerschütterung und der Tatsache, dass ich zu Hause alleine wäre. Als Privatpatient bekam ich ein Einzelzimmer und wirklich viel Hilfe bei allem, das ich nicht alleine machen konnte. Und ich konnte nichts alleine machen! Von atmen und fernsehschauen einmal abgesehen. Nicht essen, nicht lesen, nicht waschen, nicht pissen, nicht kacken. Um es einmal auf den Punkt zu bringen. Es war also reichlich Gelegenheit, mit mir bis dahin völlig unbekannten Menschen in eine Art Vertrautheit zu kommen, kommen zu müssen, die selbst in Ehe oder Beziehung nicht selbstverständlich ist. So lange ich starke Schmerz- und auch Schlafmittel bekam, ergab sich zumindest ein Problem noch nicht. Dazu gleich.
    
    Meine Finger konnte ich bewegen, beide Arme waren aber nicht nur eingegipst, sondern die erste Zeit auch fixiert. Ein Rufknopf befand sich direkt an einer Hand, so dass ich mich bemerkbar machen konnte. Bei ...
    ... Durst oder menschlichen Bedürfnissen. Die mich Betreuenden waren Männer und Frauen gleichermaßen. Alle aufmerksam, hilfsbereit und viel mehr gewohnt als ich. In solch einer Situation. Am besten verstand ich mich mit Nadine, die ich mit Vornamen und ohne "Schwester" ansprechen durfte. Auch wenn wir beim "Sie" blieben. Ich will nicht ausschließen, dass ich mich deshalb mir ihr am besten verstand, weil sie mit Abstand die Hübscheste und Attraktivste war. Meine Güte, mit etwas Unterstützung hätte sie andere Jobs machen können, auch wenn ich großen Respekt und Ehrfurcht vor diesen Berufen hatte, Ich überlege immer noch, ob ich sie abwerben soll.
    
    Am Sonntag besuchte mich der nahe wohnende Freund. Er benachrichtigte auch ein paar Personen über den Unfall und meine Situation. Meine Ehefrau beispielweise, die mich noch nicht vermisst hatte (das ist eine andere Geschichte), jemand in meinem Unternehmen, meine Haushaltshilfe und zwei, drei Freunde und Freundinnen. Ab Montag hatte ich dann regelmäßig Besuch. Wir rekonstruierten den Unfall und das Ergebnis könnt Ihr oben lesen. Das Wildschwein wurde von niemand mehr gesehen, schwer verletzt war es wohl nicht. Aber was soll so ein hundert Kilo Klotz auch spüren, wenn es in vollem Lauf von einem Vorderreifen gestreift wird?
    
    Die erste Nacht war weniger schlimm als man befürchten kann, dafür sorgten die Schmerzmittel, das Adrenalin, die Gehirnerschütterung und die körperliche Anstrengung. Die zweite Nacht war definitiv schwieriger. Durch ...
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