1. Die Schrecken der Sklaverei 03


    Datum: 15.05.2024, Kategorien: Sci-Fi & Phantasie Autor: byWriteFantasy

    ... Gräfin saß, forsch das Wort ab.
    
    »Warum jagt ein König einer einzigen Frau hinterher, wenn er schon die Tochter von König Onkor versprochen wurde? Obendrein auf Gesetzeswegen?«, ereiferte sich ein dunkelhaariger Mann, der neben der Gastgeberin saß und spielte offenkundig auf die Suche nach Aruna an.
    
    Die Gräfin bedeutete ihm, sich zurückzuhalten. Sie war stets auf die Einhaltung der Etikette bemüht und tolerierte kein derartiges Gebaren. Derelor vermutete, dass es häufiger zu derartigen Entgleisungen kam, und schlussfolgerte, dass es sich daher bei dem Mann um ein Familienmitglied handelte, denn sonst würde sich die Gräfin kaum mit so jemanden umgeben.
    
    »Verzeiht meinen Bruder Djol. Er fungiert in der Rolle meines Beraters und ist eine treue Seele. Er meint es nur gut«, entschuldigte sich die Gräfin mit einem entschuldigenden Lächeln und bedachte ihren Bruder mit einem strengen Blick, ehe sie sich wieder Derelor zuwandte. Djol bekam einen hochroten Kopf und schaute grimmig in Richtung des Bierkrugs der vor ihm stand und hielt sich glücklicherweise im Verlauf des weiteren Gesprächs zurück. Hin und wieder schnaubte er nur nichtssagend vor sich hin, was aber beide gekonnt ignorierten.
    
    »Gräfin, wenn ihr meint alles zu wissen, warum fragt ihr mich?«, erwiderte Derelor und betrachtete sie eingehend.
    
    »Man hört so einiges, müsst ihr wissen«, antwortete sie knapp und beeilte sich hinzuzufügen: »Aber warum sollte ich auf Gerüchte hören, wenn ich doch die Möglichkeit ...
    ... habe, euch direkt zu fragen?«
    
    »Wie euer Bruder gerade treffend formuliert hat, fordert König Onkor offenkundig sein Recht ein und wünscht eine baldige Vermählung mit seiner Tochter«, antworte Derelor. »Und ja, ich suche nach einer Freundin, die von meinem Vater entführt wurde.«
    
    »Nur eine Freundin? Es scheint, dass ihr keine sonderlichgroßes Interesse hegt, die Tochter von König Onkor zu ehelichen?«
    
    »Wie kommt ihr darauf?«, erwiderte der König verblüfft und war auf ihre Antwort gespannt, denn je größer das Wissen der Gräfin über Aruna ist, desto größer war die Wahrscheinlichkeit, dass sie mit seinem Vater konspirierte.
    
    Sie wechselten für einen Moment abschätzend die Blicke.
    
    »Warum lassen wir nicht diese ermüdende Scharade und spielen mit offenen Karten. Wie ihr bereits wisst, sind Informationen mein Geschäft. Informationen die für uns beide von Nutzen sein könnten. Aber wie ihr sicherlich bereits festgestellt habt, ist große Frage, ob ihr mir vertrauen könnt. Und es schmerzt mich euch zu sagen, dass ich im Augenblick nichts tun könnte, um mich euer Vertrauen würdig zu erweisen. Zumindest nicht heute Abend. Dies ist ein langer Prozess, wie ihr wisst.«
    
    Er sinnierte einen Moment über ihre Worte und bemerkte amüsiert, wie ihr Sohn sie von der anderen Seite des Raumes seine Mutter angaffte. Derelor kam nicht drum herum zu schmunzeln, denn er kannte diesen Gesichtsausdruck. Da ihr Spross keinerlei Anstalten machte seine Begierde zu verheimlichen, schien dieser ...
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